# 900 Alexander Horwath: Henry Fonda For President | 10.01.25

# 900 Alexander Horwath: Henry Fonda For President | 10.01.25

Alexander Horwath ist ein österreichischer Kurator, Filmhistoriker und seit neuestem auch Filmemacher.
Von 1992 bis 1997 war er Direktor der Viennale und von 2002 bis 2017 Direktor des Österreichischen Filmmuseums. Dieser Tage kommt sein Film „Henry Fonda For President" in die Kinos.


Richard Nixon | Henry Fonda | John Ford | Gerd Wessig | All the President's Men | Watergate-Affäre | Wyatt Earp | Tombstone



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In diesem Sinne; bis Morgen.

[00:00:09] Alexander Horwath ist ein österreichischer Kurator, Filmhistoriker und seit neuestem auch Filmemacher. Von 1992 bis 1997 war er Direktor der Biennale und von 2002 bis 2017 Direktor des österreichischen Filmmuseums.

[00:00:25] Dieser Tage kommt sein Film Henry Fonda For President in die Kinos. Heute bei Roman Scheibers Filmfilter und bei 365 Alexander Horwath.

[00:00:38] Alexander Horwath, welcher US-Präsident hat dein Leben verändert?

[00:00:42] Also so direkt keiner, aber ich denke, dass indirekt die Ära Richard Nixons Ende der 60er, Anfang der 70er Jahre, die so katastrophal und so peinlich zu Ende ging,

[00:00:55] nach diesen Watergate-Skandalen und dem schiefgelaufenen und überhaupt schon verbrecherischen Vietnamkrieg, dass die Welt, die westliche Welt, sagen wir mal, bereit war,

[00:01:05] also sowohl die USA als auch Europa bereit waren für eine Kursänderung oder dass sich das, was in Österreich wir aufwachsend in den 70er Jahren

[00:01:14] als doch, glaube ich, die Vorteile der Kreisky-Ära benennen können, dass das natürlich weitaus nicht nur, aber auch auf so eine Gegenbewegung zurückzuführen ist

[00:01:26] oder dass das eine Rolle spielt, dass sowas wie dieses sehr positive Verhältnis zum Sozialstaat und diese Bildungsoffensiven

[00:01:34] und das, was man halt so mit der Kreisky-Ära verbindet und das ich als ein großes Glück meines Aufwachsens empfinde,

[00:01:41] dass das auch sowas wie eine Gegenreaktion gegen die gefühlte Verkommenheit in den USA um 1970 irgendwie sein könnte.

[00:01:50] Wie kommt es dann, dass der Alexander Horvath als offenbar begeisterter Europäer einen Film über die amerikanische Zeitgeschichte macht?

[00:01:58] Gute Frage. Ich meine, ich gehöre schon auch zu denen, die neben einem begeisterten Europäer sein

[00:02:05] oder neben einer Sozialisation in der deutschsprachigen Kultur- und Geistesgeschichte

[00:02:10] schon auch massiv geprägt sind durch die amerikanische Populärkultur.

[00:02:13] Also wenn ich mich an die Fernsehserien oder so erinnere, mit denen meine Bewegt-Bild-Laufbahn begonnen hat,

[00:02:21] bevor ich ein richtiges Kino-Fisch wurde oder so, das waren fast ausschließlich amerikanische Serien

[00:02:27] von Lieber Onkel Bill und Immer wenn er Billen nahm und die Leute von der Shiloh Ranch und Ginny und was weiß ich.

[00:02:34] Also die, wie heute war ich da, sechs, sieben, acht Jahre, waren schon so diese Bilder von den USA nicht ganz uninteressant.

[00:02:43] Und dann halt durch die Zuneigung zum Kino oder das Interesse am Kino mehr und mehr

[00:02:48] hat schon das amerikanische Kino zunächst die Hauptrolle gespielt

[00:02:52] und auch das Interesse für die Darsteller und Darstellerinnen des amerikanischen Kinos mehr.

[00:02:58] Ich habe ein bisschen, glaube ich, die Nase gerümpft über so die österreichischen Schauspielertraditionen,

[00:03:03] ohne wirklich dagegen zu sein, weil meine Mutter war ein Burgtheater- und überhaupt Theater-Affisionado oder Affissionada,

[00:03:10] hat die Oscar Werner geliebt und ich habe das schon verstanden.

[00:03:14] Aber ich habe ein bisschen so als ein Gegenbild zu den Eltern,

[00:03:19] weil beide Eltern waren nicht besonders amerika-affin, auch nicht dagegen.

[00:03:24] Es war kein Anti-Amerikanismus in der Familie,

[00:03:26] aber ich glaube, ich habe diesen Strang ein bisschen hineingebracht

[00:03:32] und nicht zufälligerweise sind die ersten ferneren Reisen mit den Eltern nach Paris und London gegangen,

[00:03:40] aber zur gelungenen Matura hat mich meine Mutter mit einer New York-Reise beschenkt

[00:03:45] und wir sind zu zweit nach New York gefahren.

[00:03:47] Und der Opa durfte nichts wissen, weil der wäre ausgeflippt,

[00:03:50] wenn er gewusst hätte, dass sein Töchterl und sein Enkel in diese Stadt voller Mörder und Verbrecher reist.

[00:03:58] Am Ende des Films steht eine Widmung an deine leider verstorbenen Eltern,

[00:04:03] aber am Anfang beginnst du sozusagen mit einer sehr persönlichen Anekdote

[00:04:07] und da das jetzt ja eh dann quasi kein Spoiler ist,

[00:04:10] weil am Anfang würde ich dich bitten, ein bisschen irgendwie von diesem damaligen Paris-Aufenthalt zu erzählen,

[00:04:15] bei dem du ja dann Henry Fonda begegnet bist.

[00:04:19] Ja, ich war 15 und im Sommer 1980 haben meine Eltern beschlossen,

[00:04:23] ich glaube einerseits um ihre Hochzeitsreise zu wiederholen,

[00:04:26] weil die waren im Sommer 1962 zur Hochzeitsreise in Paris,

[00:04:30] weil es da einen entfernten Verwandten gab, wo sie wohnen konnten.

[00:04:34] Und dann wollten sie halt wieder hinfahren und mir auch Paris zeigen und so.

[00:04:38] Und so haben wir erstaunlich lang, muss ich sagen, wenn ich das zurückblicke,

[00:04:42] drei Wochen dort verbracht und sind schon auf literarischen Spuren unterwegs gewesen,

[00:04:48] weil meine Mutter unbedingt die Gräber von Josef Roth und Oedden von Horvath,

[00:04:53] dessen Grab glaube ich mittlerweile transferiert ist zurück nach Deutschland oder Österreich.

[00:04:58] Aber damals sind wir am Stadtrand von Paris zu diesen Gräbern gefahren,

[00:05:02] wir sind in die Museen gegangen.

[00:05:03] Ich habe die Impressionisten kennengelernt im Cheux de Pomme,

[00:05:06] also da war schon so ein Einstieg auch in die Welt der bildenden Kunst ein bisschen.

[00:05:12] Manet hat mir das besonders angetan gehabt.

[00:05:14] Und es waren die Olympischen Spieler in Moskau gerade zu der Zeit

[00:05:19] und mein Papa und ich vor allem haben fast täglich die Leichtathletikbewerbe ein, zwei Stunden angeschaut.

[00:05:26] Und es gab Kino natürlich und die Begeisterung,

[00:05:30] um wie viel mehr noch in Paris an Filmgeschichte und Filmgegenwart zu sehen war

[00:05:35] und vor allem auch in Originalfassung.

[00:05:37] Also das heißt nicht französisch synchronisiert,

[00:05:39] was für mich ein großes Hindernis gewesen wäre,

[00:05:43] sondern man konnte gerade das englischsprachige Kino in Originalfassung sehen.

[00:05:49] Und ich konnte schon recht gut Englisch und wir sind auch wiederum nahezu täglich,

[00:05:54] oder vielleicht, weiß nicht, vielleicht täglich ist übertrieben,

[00:05:57] ich weiß es nicht mehr so genau,

[00:05:58] aber wir sind sehr oft ins Kino gegangen und haben uns neue und auch ältere Filme angesehen.

[00:06:02] Darunter waren, weiß nicht, mehr oder weniger zufällig drei Henry Fonda Filme.

[00:06:08] Oder wir haben vielleicht den ersten gesehen,

[00:06:10] die Früchte des Zorns und dann in diesem Pariscope

[00:06:13] oder L'Officiel du Spektakel, diesem Wochenprogramm,

[00:06:16] wo die gesamte Kulturangebot von Paris drinnen war,

[00:06:19] weitergesucht und dann stand auf einmal The Wrong Man, Hitchcock.

[00:06:22] Ah, Hitchcock und der Fonda spielt mit.

[00:06:24] So kam es zu diesen drei.

[00:06:26] Und der dritte war Spiel mir das Lied vom Tod,

[00:06:29] den mein Vater oder meine Eltern schon kannten

[00:06:31] und wir sind auf der Champs-Élysées ein Riesen.

[00:06:34] Also der Film war ja da schon 15 Jahre alt,

[00:06:36] aber es war ein Riesenkino

[00:06:38] und es war Begeisterung natürlich für diesen Film,

[00:06:40] die mir wie für die beiden anderen auch geblieben ist bis heute.

[00:06:44] Also so kam das zustande

[00:06:46] und ich kannte schon die Familie Fonda ein bisschen,

[00:06:48] weil mir die Tochter Jane ein Begriff war

[00:06:52] und ich sie von Barbarella im Fernsehen

[00:06:55] und von den politisch engagierten Filmen,

[00:06:59] sagen wir mal, man kann auch Message Movies dazu sagen,

[00:07:02] ich weiß nicht wie, The China Syndrome.

[00:07:04] Der Film kam ja fast gleichzeitig raus

[00:07:06] mit dem Unfall im Atomkraftwerk auf Three Mile Island,

[00:07:10] Harrisburg oder Coming Home,

[00:07:12] einer der ersten Filme über den Vietnamkrieg

[00:07:14] und Vietnam-Veteranen.

[00:07:16] Also die Jane Fonda war mir schon nahe

[00:07:17] und die schätzte ich sehr

[00:07:19] und da ist dann auch der Herr Papa mir näher geworden

[00:07:24] und ich habe dann, glaube ich, schon in den nächsten Jahren

[00:07:26] die ganze Geschichte der Familie

[00:07:29] mir im Detail angesehen.

[00:07:31] Es gibt auch eine Schularbeit in der 7. oder 8.

[00:07:33] Ich glaube in der 7., wo man ein Porträt

[00:07:36] über irgendeine Persönlichkeit schreiben musste

[00:07:38] und die habe ich schon über Henry Fonda geschrieben.

[00:07:40] Aber was mir jetzt schon noch einfällt

[00:07:42] zur vorherigen Frage,

[00:07:44] dass mein Amerika-Interesse keineswegs nur

[00:07:47] über Populärkultur oder Popmusik und Kino verlief,

[00:07:51] denn eine meiner Fables,

[00:07:54] die meine Mutter immer unterstützt hat,

[00:07:56] auch wenn sie dann nach einem halben Jahr oder Jahr

[00:07:59] wieder an einem anderen Fable Platz machen mussten,

[00:08:02] damit zum Beispiel eine Zeit lang fürs Mittelalter

[00:08:04] und die Ritter interessiert

[00:08:05] und sowohl Prinz Eisenherz glesen

[00:08:08] als auch anspruchsvolle Ausstellungen

[00:08:10] über das Mittelalter auf der Schallerburg

[00:08:13] oder so über die Babenberger.

[00:08:14] Dann gab es eine Phase Indianer.

[00:08:17] Also damals sagte man das noch

[00:08:19] und war nicht sündig, wenn man das sagte.

[00:08:22] Also die indigene Bevölkerung Nordamerikas

[00:08:24] hat mich sicher auch wiederum durch Karl May

[00:08:28] und Karl May Filme und sagen wir mal verzerrte

[00:08:31] und in den Kitsch oder in die Fantasievorstellungen

[00:08:36] vom Leben der Native Americans

[00:08:38] lappende Lektüre und Filme

[00:08:40] hat mich dann schon so interessiert,

[00:08:42] dass die Mutti auch gleich mit mir

[00:08:44] ins Völkerkundemuseum,

[00:08:45] heute Weltmuseum,

[00:08:47] gegangen ist,

[00:08:48] wo es eine Riesenausstellung gab

[00:08:49] und ich kann mich sehr gut erinnern,

[00:08:51] wie ich einmal versucht habe,

[00:08:52] die verschiedenen Stämme und Regionen

[00:08:54] der Nordamerikas auseinanderzuhalten.

[00:08:57] Das Wort Indianer meint alle,

[00:09:00] aber was heißt das schon,

[00:09:01] wenn man die Geschichte von Osseola in Florida

[00:09:04] und die Stämme des Südostens anschaut,

[00:09:07] dann ist das eine ganz andere Kultur

[00:09:08] als die des Nordwestens zum Beispiel.

[00:09:11] Und da winnet uns eine Apachen,

[00:09:13] das ist auch ein bisschen komplizierter

[00:09:14] als beim Karl May.

[00:09:15] Also ich habe mich da schon

[00:09:17] in einem gewissen Maße,

[00:09:20] ich würde sagen parawissenschaftlich,

[00:09:22] mit den Unterschieden

[00:09:23] und mit den kulturellen Differenzen

[00:09:25] und Besonderheiten

[00:09:26] der verschiedenen Stämme beschäftigt habe,

[00:09:28] die auch aufgeschrieben.

[00:09:30] Und mir dann auch,

[00:09:31] das waren schon,

[00:09:32] das Lustige ist,

[00:09:33] dass dann immer Lektüre

[00:09:34] Fritz Stäuben,

[00:09:35] Tekumsee,

[00:09:35] also so Jugendbücher,

[00:09:38] in denen Häuptlinge

[00:09:39] oder auch real existiert Habende,

[00:09:41] die Widerstand geleistet haben

[00:09:43] gegenüber der Vernichtung

[00:09:44] und der kolonialen Gewalt,

[00:09:45] die ihnen von den Weißen

[00:09:47] entgegengebracht wurde,

[00:09:49] wie auch Fantasie-Indianer,

[00:09:50] wie Winnetou,

[00:09:51] auf der einen Seite

[00:09:52] und auf der anderen Seite

[00:09:53] wissen wollen,

[00:09:55] wie das wirklich war mit denen.

[00:09:56] Also diese doppelte

[00:09:58] und keines der beiden

[00:09:59] jetzt minder schätzend,

[00:10:01] sondern ich sage das jetzt,

[00:10:03] weil ich das Gefühl habe,

[00:10:04] dass ein bisschen auch der Film

[00:10:05] jetzt, 45 Jahre später,

[00:10:08] von dem Interesse

[00:10:09] für beide Seiten getragen ist,

[00:10:11] für das,

[00:10:12] was wirklich geschehen ist

[00:10:13] und die Persönlichkeiten,

[00:10:14] die Figuren,

[00:10:15] die es da gab,

[00:10:16] berühmte wie auch solche,

[00:10:17] die längst verschüttet sind

[00:10:19] in der allgemeinen

[00:10:21] Geschichtswahrnehmung

[00:10:21] und auf der anderen Seite,

[00:10:23] wie unsere Kultur,

[00:10:24] wie die Massenkultur,

[00:10:25] die Populärkultur,

[00:10:26] das Kino,

[00:10:26] mit solchen Geschichtsresten

[00:10:29] oder mit solchen Spuren

[00:10:30] der Geschichte umgeht

[00:10:31] und wie sie die umbaut

[00:10:33] und wie das Traumhafte

[00:10:35] und die Vorstellungen,

[00:10:36] die sich die Menschen machen

[00:10:37] von solchen geschichtlichen

[00:10:40] Zusammenhängen,

[00:10:40] wie das auch eine Rolle spielt.

[00:10:42] Man kann das leicht abtun

[00:10:43] als Blödsinn

[00:10:44] oder als Fantasie

[00:10:45] oder als kindisch.

[00:10:47] Es ist trotzdem

[00:10:49] zur Kenntnis zu nehmen,

[00:10:50] dass es eine gewichtige Rolle spielt,

[00:10:51] auch in der Politik,

[00:10:53] auch in der Art und Weise,

[00:10:54] wie wir adressiert werden

[00:10:55] von Politikern

[00:10:57] und Politikerinnen.

[00:10:59] Diese Welt der Politik,

[00:11:02] die handfeste

[00:11:02] gesellschaftliche Welt

[00:11:03] arbeitet auch mit solchen Fantasien,

[00:11:06] Einbildungen,

[00:11:07] Träumen und Kindischheiten

[00:11:08] und so war das beides

[00:11:10] immer irgendwie präsent.

[00:11:12] Also das wollte ich noch hinzufügen,

[00:11:13] dass dem Amerika-Interesse

[00:11:15] schon auch dieses

[00:11:17] historische Interesse

[00:11:18] an den ursprünglichen Bewohnern

[00:11:21] des Landes

[00:11:21] oder des Kontinents,

[00:11:23] dass das damit einherging.

[00:11:26] 365

[00:11:26] Ein täglich wachsendes Mosaik

[00:11:29] zur Wirkung von Journalismus

[00:11:30] und Medien.

[00:11:33] Das Stichwort Zusammenhänge

[00:11:34] führt mich auch noch einmal

[00:11:35] nach Paris

[00:11:35] und zu dem,

[00:11:36] was sie uns schildern

[00:11:37] von ihrer Zeit dort.

[00:11:39] Das sind nämlich

[00:11:39] einerseits diesen Hochsprung

[00:11:41] Weltrekords

[00:11:41] sehen

[00:11:42] und den Mann,

[00:11:43] der das Gesicht verdeckt

[00:11:45] und die Tränen der Freude

[00:11:46] vielleicht nicht zeigen will,

[00:11:48] Gefühle

[00:11:49] dem Rezipienten überlässt

[00:11:51] und ziehen so den Schluss

[00:11:53] zum Henry Fonda.

[00:11:54] Ich möchte jetzt die Frage stellen,

[00:11:55] wie war das methodisch,

[00:11:56] als Sie diesen Film gemacht haben?

[00:11:58] Waren es solche Blitzlichter da,

[00:11:59] die Sie vorher schon hatten

[00:12:01] oder haben Sie danach gesucht

[00:12:03] in den Filmausschnitten,

[00:12:04] wo Sie besonders beeindruckt waren

[00:12:05] von der Darstellungskunst

[00:12:07] oder wie war das?

[00:12:10] Also die tatsächliche Erinnerung

[00:12:12] war schon recht stark

[00:12:13] an diesen Gerd Wessig,

[00:12:15] diesen DDR-Springer,

[00:12:16] einmal isoliert.

[00:12:17] Den hatte ich immer irgendwie

[00:12:18] im Hintergrund,

[00:12:19] weil der hat dann nachher

[00:12:20] auch seine Karriere beendet,

[00:12:21] weil er quasi gewusst hat,

[00:12:22] besser wird er nicht mehr werden.

[00:12:23] Also diese Überraschung,

[00:12:25] diese Sensation,

[00:12:26] weil er war nicht unter

[00:12:26] den Favoriten.

[00:12:28] Also der blieb mir.

[00:12:29] Und dann beim Arbeiten

[00:12:30] an dem Film

[00:12:31] war schon relativ früh

[00:12:32] mir klar,

[00:12:33] wenn man von das

[00:12:34] hätte natürlich noch viel mehr

[00:12:36] über den Spielstil

[00:12:37] und die Eigenheiten

[00:12:39] und die Besonderheiten

[00:12:40] von von das

[00:12:42] Herangehensweise

[00:12:43] an dieses Metier

[00:12:44] mehr finden können.

[00:12:45] Aber ein Zentraler war sicher

[00:12:46] eine gewisse Scheuheit,

[00:12:48] die sowohl seine persönliche

[00:12:50] als tatsächlicher Mensch war,

[00:12:52] als auch etwas,

[00:12:53] mit dem er bewusst gearbeitet hat.

[00:12:55] Also das Gegenteil

[00:12:56] eines machomäßigen,

[00:12:59] triumphalistischen,

[00:12:59] auch das Gegenteil dessen,

[00:13:01] was man mit Marlon Brando

[00:13:03] oder James Dean verbindet,

[00:13:04] so ein extrem

[00:13:05] ins emotionale,

[00:13:06] psychologische

[00:13:07] Method-Acting,

[00:13:09] das war ihm auch

[00:13:10] eher fern.

[00:13:11] Das ist eine frühere Generation.

[00:13:13] Also Teil seines Spiels

[00:13:15] war es wirklich,

[00:13:16] es gibt einen schönen Satz

[00:13:17] über ihn von einem Kritiker,

[00:13:18] der ungefähr so lautet,

[00:13:20] Henry Fonda

[00:13:20] betritt einen Raum

[00:13:22] so, als würde er ihn

[00:13:24] gerade rückwärts

[00:13:24] wieder verlassen.

[00:13:25] Also ein Eintritt,

[00:13:26] der aber nicht

[00:13:27] hier bin ich sagt,

[00:13:29] sondern ich wäre eigentlich

[00:13:30] gern schon wieder weg.

[00:13:31] Also so ein,

[00:13:32] es kämpfen in ihm

[00:13:33] so Dinge eben wie

[00:13:34] Ambition einerseits,

[00:13:36] Zurückhaltung andererseits

[00:13:37] und im Spiel

[00:13:38] drückt sich das zum Teil so aus,

[00:13:39] dass er sehr oft

[00:13:40] nach innen zu schauen scheint

[00:13:42] und die Erinnerung

[00:13:43] spürbar werden lässt,

[00:13:45] das Gedenken vielleicht

[00:13:46] an die Toten

[00:13:47] oder an die Menschen,

[00:13:48] die einst gelebt haben

[00:13:49] und dass er sein Gesicht

[00:13:51] entweder selber abschattet,

[00:13:53] am deutlichsten ist das

[00:13:54] in dem Film,

[00:13:55] wo er den US-Präsidenten spielt,

[00:13:56] Failsafe,

[00:13:58] wo es um einen

[00:13:58] quasi vorgestellten

[00:14:00] Dritten Weltkrieg,

[00:14:02] eine apokalyptische

[00:14:03] Situation geht

[00:14:03] und wo er mit

[00:14:04] seinem sowjetischen

[00:14:06] gegenüber telefoniert

[00:14:07] und in den entscheidenden Punkten

[00:14:08] kann man sein Gesicht

[00:14:09] nicht sehen,

[00:14:10] weil er sein Gesicht

[00:14:11] in den Schatten legt,

[00:14:12] indem er es abdeckt.

[00:14:13] Aber auch in anderen Filmen

[00:14:15] kommt es immer wieder,

[00:14:16] dass er sich wohler fühlte,

[00:14:17] scheint mir,

[00:14:18] wenn er nicht

[00:14:19] im prallen Licht

[00:14:21] der Scheinwerfer

[00:14:22] und der Kamera

[00:14:23] gegenüber,

[00:14:24] sondern seitwärts

[00:14:26] abgeschattet agiert.

[00:14:28] Und das war mir schon klar,

[00:14:30] dass ich das

[00:14:30] ansprechen würde.

[00:14:32] Dann hatte ich aber

[00:14:33] diesen Prolog,

[00:14:34] in dem es um den

[00:14:34] Sommer 1980

[00:14:35] in Paris ging

[00:14:36] und wollte schon

[00:14:37] einmal nachschauen,

[00:14:38] wie das eigentlich

[00:14:39] mit den Olympischen Spielen

[00:14:40] da war

[00:14:40] und mit diesem

[00:14:41] Hochspring,

[00:14:41] an den ich mich

[00:14:42] so erinnerte

[00:14:42] und war wirklich

[00:14:43] verblüfft

[00:14:44] und hatte mich

[00:14:45] daran nicht erinnert,

[00:14:46] aber ich habe es

[00:14:47] in den Stücken,

[00:14:48] in den Fernsehbildern,

[00:14:50] die man anschauen kann

[00:14:52] von diesem Wettbewerb,

[00:14:54] gesehen,

[00:14:55] dass dieser Gerd Wessig

[00:14:57] springt und springt

[00:14:58] und springt

[00:14:58] und jedes Mal

[00:14:59] kann er es irgendwie

[00:15:00] nicht fassen

[00:15:00] und statt dass er

[00:15:02] wie heute Fußballer,

[00:15:03] das andere Extrem ist

[00:15:04] wie heute Fußballer

[00:15:05] einen Torerfolg feiern,

[00:15:06] das sind ja fast

[00:15:08] barbarische

[00:15:09] Selbstüberhöhungen,

[00:15:10] die da stattfinden

[00:15:11] und dieser Gerd Wessig

[00:15:13] war wirklich

[00:15:13] das Gegenteil davon.

[00:15:15] Zuerst springt er schon

[00:15:15] seine persönliche Bestleistung

[00:15:17] und liegt da

[00:15:18] und macht so

[00:15:18] die Hand aufs Gesicht.

[00:15:20] Und wenn er dann

[00:15:21] wirklich auch noch

[00:15:21] den Weltrekord springt,

[00:15:23] dann dreht er sich

[00:15:23] zur Matte,

[00:15:24] rutscht die Sprungmatte

[00:15:25] runter,

[00:15:26] dreht sich noch einmal

[00:15:27] weg von den Fernsehteams

[00:15:29] hin zur Sprungmatte

[00:15:30] und dann zieht ihn halt

[00:15:31] so ein olympischer Helfer

[00:15:32] auf

[00:15:33] und zieht ihn vor die Kameras

[00:15:34] und selbst dort

[00:15:35] macht er dann noch einmal

[00:15:36] so,

[00:15:36] dann lächelt er,

[00:15:37] dann lacht er schon,

[00:15:38] weil er es nicht fassen kann,

[00:15:39] aber selbst dort

[00:15:39] macht er nur einmal

[00:15:40] diese Geste,

[00:15:41] mit der wir dann auch

[00:15:42] freeze frame-mäßig enden.

[00:15:44] Und so kam es,

[00:15:45] dass ich mir dachte,

[00:15:46] okay,

[00:15:46] ich will jetzt nicht behaupten,

[00:15:47] dass Gerd Wessig

[00:15:48] und Henry Fonda durch

[00:15:49] irgendetwas anderes

[00:15:50] verbunden sind,

[00:15:51] als einerseits durch

[00:15:52] diese gemeinsame Wahrnehmung

[00:15:54] durch mich

[00:15:55] in diesem Sommer 1980

[00:15:57] und durch diese

[00:15:58] eigentümliche

[00:15:59] Zurückhaltung

[00:16:00] oder dieses

[00:16:00] eigentümliche,

[00:16:01] die Formulierung im Film

[00:16:03] ist,

[00:16:03] selbst in dem Moment

[00:16:04] When We Were Kings

[00:16:06] zu wissen,

[00:16:07] dass es erstens

[00:16:08] nicht immer so ist

[00:16:09] und dass es viele,

[00:16:10] viele tausende

[00:16:10] Millionen andere gab,

[00:16:12] die in meiner Position waren

[00:16:13] und denen das nicht gelungen ist.

[00:16:15] Also dieses

[00:16:16] Gewahrsein,

[00:16:18] auch das Zufall,

[00:16:19] dass einem da was gelungen ist

[00:16:20] oder so.

[00:16:20] Also diese

[00:16:22] Scheuheit,

[00:16:22] die ich in beiden Männern

[00:16:23] halt dann jetzt sah,

[00:16:25] brachte mich dazu,

[00:16:26] dass auch

[00:16:26] in diesem Prolog,

[00:16:28] der der einzige Teil

[00:16:29] des Films ist,

[00:16:29] in dem ich wirklich

[00:16:30] ich sage

[00:16:31] und von diesem

[00:16:32] Anstoß,

[00:16:33] von dieser Inspiration

[00:16:34] Rede,

[00:16:36] da bringe ich das

[00:16:36] halt zusammen.

[00:16:37] Man kann diese Dinge

[00:16:38] immer auch ein bisschen

[00:16:40] kindisch nennen

[00:16:41] natürlich oder

[00:16:41] weit hergeholt,

[00:16:43] aber für mich ist es

[00:16:43] nicht weit hergeholt,

[00:16:44] weil es meiner

[00:16:46] damals jugendlichen

[00:16:47] Erfahrung

[00:16:47] beides nämlich

[00:16:48] sehr nahe ist

[00:16:51] und weil ich glaube,

[00:16:53] kann man ja nie wissen,

[00:16:54] wenn man keine

[00:16:54] Psychoanalyse macht

[00:16:55] und selbst dann

[00:16:56] kann man es nicht wissen,

[00:16:57] ich glaube,

[00:16:58] dass das eine

[00:16:59] prägende Erfahrung

[00:17:00] beides nämlich

[00:17:01] eine prägende

[00:17:02] Erfahrung war

[00:17:03] und dass ein

[00:17:03] bestimmtes

[00:17:04] Menschenbild

[00:17:05] oder eine bestimmte

[00:17:06] auch vielleicht

[00:17:07] Vorstellung von

[00:17:07] Männlichkeit,

[00:17:08] die mir näher ist

[00:17:09] als andere

[00:17:10] Vorstellungen von

[00:17:10] Männlichkeit,

[00:17:11] dass die da

[00:17:12] mitgeprägt wurde,

[00:17:14] Vermutung.

[00:17:15] Relativ früh

[00:17:16] auch in deinem Film

[00:17:17] kommt dann die Szene

[00:17:18] aus Young Lincoln,

[00:17:20] wo auch meines Erachtens

[00:17:21] also wunderbar

[00:17:22] eigentlich so

[00:17:22] einerseits eine

[00:17:23] Scheuheit und

[00:17:24] Zurückhaltung,

[00:17:26] verschmilzt aber

[00:17:27] mit einem

[00:17:27] natürlich notgedrungenen,

[00:17:28] er wendet sich ja

[00:17:29] an die Leute

[00:17:30] und will ja sozusagen

[00:17:31] Werbung für sich

[00:17:32] machen als Kandidat,

[00:17:33] wo das auch

[00:17:34] in einer ganz

[00:17:34] herrlichen Weise

[00:17:35] schon miteinander

[00:17:36] verschmilzt.

[00:17:37] Wobei er macht

[00:17:38] ja Werbung

[00:17:39] in einer Weise,

[00:17:39] also er unterspielt

[00:17:40] das ja irrsinnig,

[00:17:41] er ist eben auch da

[00:17:42] das Gegenteil von

[00:17:43] einer Figur wie

[00:17:43] Trump oder so,

[00:17:45] sondern quasi so,

[00:17:46] nein,

[00:17:46] ich bin ja nichts

[00:17:46] besonders,

[00:17:47] ihr kennt mich

[00:17:47] ja,

[00:17:47] ich bin euch

[00:17:48] ein Nachbar

[00:17:48] da im Dorf,

[00:17:50] da ist er ja noch

[00:17:50] wirklich weit

[00:17:51] von einer

[00:17:52] Politkarriere

[00:17:53] entfernt,

[00:17:53] aber ja,

[00:17:54] ist halt gefragt

[00:17:55] worden,

[00:17:55] dass er sich

[00:17:55] da als Kandidat

[00:17:57] für diese Community

[00:17:58] zur Verfügung

[00:17:59] stellt und

[00:18:00] ich mache das gern,

[00:18:01] wenn es mich

[00:18:01] wollt,

[00:18:01] fein,

[00:18:02] wenn nicht,

[00:18:03] ist auch kein Problem.

[00:18:03] Also einerseits

[00:18:04] sozusagen eine

[00:18:05] Selbstgewissheit,

[00:18:06] ja,

[00:18:06] wenn ihr mir das

[00:18:07] machen lassen

[00:18:07] wollt,

[00:18:07] dann würde ich

[00:18:08] das schon machen

[00:18:08] und könnte ich

[00:18:09] das auch,

[00:18:10] aber auf der

[00:18:10] anderen Seite

[00:18:11] halt diese ganz

[00:18:11] ganz trotzdem

[00:18:12] glaubhafte

[00:18:13] extreme

[00:18:14] Zurückhaltung,

[00:18:14] dieses immer wieder

[00:18:15] auf den Boden

[00:18:15] schauen und so

[00:18:16] weiter,

[00:18:16] das verschmilzt

[00:18:17] für mich wunderbar

[00:18:18] in der Szene,

[00:18:18] das fand ich auch

[00:18:19] super gesetzt.

[00:18:20] Ja,

[00:18:21] rein methodisch

[00:18:21] gefragt,

[00:18:22] wie kann man denn

[00:18:22] einen Drei-Stunden-Film

[00:18:23] machen mit so

[00:18:24] vielen Ausschnitten?

[00:18:26] Wie lässt sich

[00:18:26] sowas finanzieren?

[00:18:28] Wie lässt sich

[00:18:28] sowas auch

[00:18:28] managen?

[00:18:29] Der Schlussroller

[00:18:30] dauert,

[00:18:30] glaube ich,

[00:18:31] vier Minuten,

[00:18:31] nur mit Titeln

[00:18:33] von Archiven,

[00:18:34] die etwas zur

[00:18:34] Verfügung gestellt

[00:18:35] haben.

[00:18:37] Managen lässt

[00:18:38] sich,

[00:18:38] wenn man sich

[00:18:38] einmal die Zeit

[00:18:39] nimmt.

[00:18:39] Das ist schon

[00:18:40] wichtig.

[00:18:40] Der Film ist

[00:18:41] über mehrere

[00:18:42] Jahre hinweg

[00:18:42] entstanden

[00:18:43] und wir haben

[00:18:44] uns die Zeit

[00:18:44] einfach genommen,

[00:18:45] weil uns keine

[00:18:45] Deadlines und

[00:18:46] keine branchenüblichen

[00:18:48] Abfolge von

[00:18:49] Pre-Production,

[00:18:50] Production,

[00:18:51] Distribution

[00:18:51] und so weiter

[00:18:52] gepeinigt haben.

[00:18:53] Also wir haben uns

[00:18:54] die Zeit genommen,

[00:18:55] die der Film

[00:18:55] brauchte.

[00:18:56] Das ist ein

[00:18:57] Low-Budget-Film

[00:18:58] und daher war auch

[00:18:59] ganz klar,

[00:18:59] dass wir von Beginn

[00:19:00] an einen

[00:19:01] gewissen Teil

[00:19:02] oder einen

[00:19:03] Gutteil des

[00:19:04] Materials,

[00:19:04] das wir aus der

[00:19:05] Filmgeschichte

[00:19:05] zitieren,

[00:19:07] tatsächlich eben

[00:19:08] auf der Grundlage

[00:19:09] des Zitatrechts

[00:19:10] verwenden,

[00:19:11] was legitim ist,

[00:19:12] also das ist eine

[00:19:13] gesetzliche

[00:19:14] Möglichkeit,

[00:19:14] die es erlauben

[00:19:15] soll,

[00:19:16] dass in der

[00:19:16] Kulturgeschichte,

[00:19:17] das ist ja auch

[00:19:18] bei schriftlichen

[00:19:19] Werken so,

[00:19:19] ich darf ja,

[00:19:20] wenn ich über

[00:19:20] Thomas Mann

[00:19:21] eine Arbeit

[00:19:22] schreibe,

[00:19:23] seitenweise oder

[00:19:24] jedenfalls

[00:19:24] beträchtlichem

[00:19:25] Maße,

[00:19:26] um zu erklären,

[00:19:27] was ich an

[00:19:28] Argumenten oder

[00:19:28] Überlegungen zu

[00:19:29] Thomas Manns

[00:19:30] Literatur habe,

[00:19:31] auch Stücke aus

[00:19:32] Thomas Manns

[00:19:33] Romanen zitieren

[00:19:33] und in Amerika

[00:19:35] heißt das Fair Use

[00:19:36] und bei uns

[00:19:37] Zitatrecht,

[00:19:38] um eben

[00:19:38] möglich zu machen,

[00:19:39] dass man

[00:19:40] neues Wissen

[00:19:41] generiert über

[00:19:43] historische

[00:19:43] Figuren,

[00:19:44] Autoren,

[00:19:45] Schauspieler,

[00:19:46] Filmemacher

[00:19:46] und so weiter.

[00:19:48] Ein anderer Teil

[00:19:49] des Archivmaterials

[00:19:50] musste erworben

[00:19:51] werden,

[00:19:51] mühselig,

[00:19:52] aber halt mit

[00:19:53] viel Verhandeln

[00:19:54] ging sich das

[00:19:55] irgendwie aus,

[00:19:55] die Fernsehshows,

[00:19:56] die Oscar-Shows,

[00:19:58] die zwei,

[00:19:59] die wir zitieren

[00:20:00] und BBC

[00:20:00] und und und.

[00:20:01] und.

[00:20:02] Ein Vorteil war sicher,

[00:20:04] dass Regina

[00:20:04] Schlagnidweit

[00:20:05] und ich,

[00:20:06] also Regina

[00:20:06] ist außer mir

[00:20:07] und der dritte

[00:20:08] ist Michael Palm.

[00:20:09] Wir drei haben den

[00:20:10] Film wirklich

[00:20:11] zusammen gemacht

[00:20:12] über Jahre hinweg.

[00:20:13] Die Produktionsfirmen

[00:20:14] haben uns da sehr

[00:20:15] in Ruhe gelassen

[00:20:16] und wirklich

[00:20:16] machen lassen

[00:20:17] und ich habe mit

[00:20:19] Regina schon 16

[00:20:20] Jahre im

[00:20:20] Filmmuseum

[00:20:21] zusammengearbeitet,

[00:20:22] abgesehen davon,

[00:20:23] dass sie meine

[00:20:23] Liebste ist,

[00:20:25] seit noch viel

[00:20:26] längerer Zeit

[00:20:26] und wir haben

[00:20:27] einfach gute

[00:20:28] Kontakte

[00:20:28] und Verhältnisse

[00:20:29] zu den

[00:20:30] verschiedenen Archiven

[00:20:31] und so gehabt

[00:20:32] und einfach

[00:20:32] viel Erfahrung

[00:20:33] auch im

[00:20:34] Filmmuseum

[00:20:34] mussten wir

[00:20:35] laufend mit

[00:20:36] Archiven

[00:20:36] und Rechtsfragen

[00:20:38] und vor allem

[00:20:38] irgendwas finden,

[00:20:39] das die Leute

[00:20:40] sonst nicht finden.

[00:20:41] Wir haben es

[00:20:41] meistens gefunden

[00:20:42] irgendwo

[00:20:43] und das war

[00:20:44] sehr stark

[00:20:45] ein Teil

[00:20:45] von Reginas Arbeit

[00:20:47] mit den

[00:20:47] vor allem

[00:20:48] amerikanischen

[00:20:48] Archiven

[00:20:49] in Kontakt

[00:20:50] zu sein,

[00:20:50] was es

[00:20:51] vielleicht

[00:20:51] an Home-Movies,

[00:20:52] an Werbefilmen,

[00:20:54] an Image-Industrie-Filmen,

[00:20:56] was auch immer,

[00:20:58] all was es da so gäbe,

[00:21:00] da haben wir

[00:21:00] einiges gefunden,

[00:21:01] das nicht so

[00:21:02] auf der Hand lag

[00:21:02] vielleicht

[00:21:03] und das hat allein

[00:21:04] schon viel Zeit

[00:21:05] gebraucht

[00:21:05] und dann noch

[00:21:06] die Frage,

[00:21:07] unter welchen

[00:21:07] Bedingungen

[00:21:07] kann man es

[00:21:08] verwenden?

[00:21:09] Also wer ist

[00:21:09] Rechtsinhaber?

[00:21:10] Es gab auch

[00:21:10] Rechtsinhaber,

[00:21:11] die einfach

[00:21:12] unangenehm

[00:21:13] beziehungsweise

[00:21:14] viel zu teuer

[00:21:14] waren.

[00:21:15] Wir waren

[00:21:15] mit dem Enkel

[00:21:16] von John Ford

[00:21:16] in Kontakt,

[00:21:18] Dan Ford,

[00:21:19] der verfügt

[00:21:19] über die Rechte

[00:21:20] an den

[00:21:20] Home-Movies

[00:21:21] seines Großvaters

[00:21:23] und da gab es

[00:21:24] ein paar schöne

[00:21:24] Stücke

[00:21:25] in diesen

[00:21:25] John-Ford-Home-Movies.

[00:21:27] John Ford

[00:21:28] sicher der wichtigste

[00:21:29] Regisseur

[00:21:29] für Henry Fonda

[00:21:30] und eine der

[00:21:31] wichtigsten Szenen

[00:21:32] oder eine meiner

[00:21:33] Lieblingsszenen

[00:21:34] wie in My Darling

[00:21:35] Clementine,

[00:21:36] im Western,

[00:21:36] wo er so auf

[00:21:37] der Veranda

[00:21:38] schaukelt

[00:21:38] und die Beine

[00:21:39] abwechselnd

[00:21:40] aufstützt

[00:21:41] auf diesem Pfosten.

[00:21:42] Er redet zum Glück

[00:21:43] in dem Interview,

[00:21:44] das wir verwenden,

[00:21:45] eh drüber

[00:21:46] und wir zitieren

[00:21:46] dieses Stück

[00:21:47] aus dem Film.

[00:21:48] Es hätte noch

[00:21:48] eine dritte Ebene

[00:21:49] gegeben,

[00:21:49] nämlich in Farbe

[00:21:51] aus den

[00:21:52] John Ford

[00:21:52] Home-Movies

[00:21:53] von hinter

[00:21:54] der Kamera

[00:21:55] gefilmt,

[00:21:55] wie er das probt,

[00:21:57] also wie der

[00:21:58] Ford mit ihm

[00:21:58] diese Balance-Akt

[00:21:59] probt.

[00:22:00] Wäre ein kleiner,

[00:22:01] schöner Luxus

[00:22:02] gewesen,

[00:22:03] aber die,

[00:22:03] ich weiß nicht wie viel,

[00:22:04] tausend Dollar

[00:22:05] pro Sekunde

[00:22:06] ungefähr.

[00:22:06] Aber ist das die

[00:22:07] einzige Lehrstelle

[00:22:08] in deinem

[00:22:08] persönlichen Film,

[00:22:10] wie er geworden wäre?

[00:22:10] Das ist nicht einmal

[00:22:11] eine Lehrstelle,

[00:22:12] weil das,

[00:22:12] was ich erzählen

[00:22:13] wollte an der

[00:22:14] Stelle,

[00:22:14] ist durch

[00:22:15] von das eigene

[00:22:15] Aussage von

[00:22:16] 1981,

[00:22:17] von dem Audio-Interview

[00:22:18] und dem Ausschnitt

[00:22:20] aus

[00:22:20] Maitalen

[00:22:20] Clementine

[00:22:21] selber

[00:22:22] vollständig

[00:22:22] erzählbar.

[00:22:23] Das sind,

[00:22:23] darum sage ich,

[00:22:24] Luxus.

[00:22:24] Es gibt

[00:22:25] einen fiktiven

[00:22:26] Film in meinem

[00:22:27] Kopf vielleicht,

[00:22:28] in dem man

[00:22:30] keine Grenzen,

[00:22:30] keine budgetären

[00:22:31] oder sonstigen

[00:22:32] Grenzen und auch

[00:22:33] keine längeren

[00:22:34] Grenzen hätte.

[00:22:35] Das wäre dann

[00:22:35] wahrscheinlich ein

[00:22:36] siebeneinhalbstündiger

[00:22:37] Film.

[00:22:37] Der ist müßig,

[00:22:38] der gehört mir

[00:22:39] alleine und dem

[00:22:40] muss sich niemand

[00:22:40] anschauen.

[00:22:41] Also das gibt es

[00:22:42] schon,

[00:22:42] aber das,

[00:22:43] was da jetzt

[00:22:44] in diesem

[00:22:45] fertigen

[00:22:46] Ding

[00:22:47] enthalten ist,

[00:22:48] entspricht

[00:22:50] inklusive

[00:22:50] der

[00:22:51] mir sehr oft

[00:22:53] gesagten

[00:22:53] Sentence,

[00:22:54] die Michael Palm,

[00:22:55] der Editor unter

[00:22:56] anderem war,

[00:22:57] gesagt hat,

[00:22:59] Alex,

[00:22:59] weißt du,

[00:23:00] kill your

[00:23:00] Darlings,

[00:23:01] kill your

[00:23:01] Darlings,

[00:23:01] das lernt man

[00:23:02] offenbar.

[00:23:04] But do not

[00:23:05] kill your

[00:23:05] Darling Clementine.

[00:23:06] Ja,

[00:23:07] genau,

[00:23:07] also man

[00:23:08] müsse die

[00:23:09] Fähigkeit erwerben,

[00:23:10] die Szenen,

[00:23:11] die einem als die

[00:23:12] essentiellsten und

[00:23:13] schönsten und

[00:23:13] wichtigsten sind,

[00:23:14] auch loszuwerden,

[00:23:15] wenn sie aus

[00:23:16] irgendeinem

[00:23:17] anderen Grund

[00:23:17] den Fluss oder

[00:23:18] die

[00:23:20] Argumentationsdynamik

[00:23:20] stören.

[00:23:21] Und ich

[00:23:22] machte mich

[00:23:23] bereit,

[00:23:23] solche Momente

[00:23:24] zu erleben,

[00:23:25] erlebte sie aber

[00:23:25] nicht,

[00:23:26] weil in dem

[00:23:27] Moment waren sie

[00:23:28] keine Darlings

[00:23:29] mehr für mich,

[00:23:29] wenn ich verstand,

[00:23:31] dass das jetzt

[00:23:32] die Partie

[00:23:32] aufhält.

[00:23:33] Also das ist

[00:23:33] irgendwie der Punkt,

[00:23:34] ich weine

[00:23:35] nichts nach.

[00:23:35] Ja,

[00:23:36] cool,

[00:23:36] das ist irgendwie das

[00:23:37] Schöne,

[00:23:37] dass ich sage,

[00:23:38] die Form,

[00:23:38] die der Film

[00:23:39] jetzt hat.

[00:23:40] Ein Beispiel,

[00:23:41] das ich gerne

[00:23:41] erwähne,

[00:23:42] ist,

[00:23:42] dass es eine

[00:23:42] mindestens

[00:23:43] halbstündige

[00:23:44] Exkurs gegeben hätte

[00:23:46] über Jean-Luc Godard,

[00:23:47] Jane Fonda

[00:23:48] und Henry Fonda,

[00:23:49] der noch einmal

[00:23:50] den europäischen

[00:23:50] Blick auf die

[00:23:51] Fondas und so

[00:23:53] thematisiert hätte.

[00:23:54] Film,

[00:23:55] da gibt es sehr

[00:23:55] viele interessante

[00:23:56] Verbindungen

[00:23:56] zwischen diesen

[00:23:57] dreien,

[00:23:58] aber das ist

[00:23:59] ein eigener

[00:23:59] Film und

[00:24:00] wir haben das

[00:24:00] dann sehr

[00:24:00] bald als

[00:24:01] einen

[00:24:01] Satellitenfilm,

[00:24:02] der vorerst

[00:24:03] nur fiktiv

[00:24:05] in der

[00:24:05] Imagination

[00:24:06] existiert,

[00:24:07] weil er

[00:24:07] schlicht

[00:24:08] dem

[00:24:08] Zug,

[00:24:09] den wir

[00:24:09] schon

[00:24:09] haben

[00:24:24] einen

[00:24:24] Drive

[00:24:24] hat

[00:24:25] und

[00:24:25] einen

[00:24:25] Zug

[00:24:25] hat

[00:24:26] und

[00:24:26] dass

[00:24:26] er

[00:24:26] nicht

[00:24:27] fahrt

[00:24:27] ist

[00:24:27] und

[00:24:27] nie

[00:24:28] fahrt

[00:24:28] ist

[00:24:28] in keiner

[00:24:29] Phase,

[00:24:30] weil das

[00:24:31] war schon

[00:24:31] auch

[00:24:31] das Ziel,

[00:24:32] nicht im

[00:24:33] Sinne

[00:24:33] einer

[00:24:35] Kommerz

[00:24:35] Überlegung,

[00:24:36] weil das ist

[00:24:36] lächerlich,

[00:24:37] ein

[00:24:37] dreistündiger

[00:24:39] essayistischer

[00:24:40] Publikum

[00:24:40] die kommen,

[00:24:42] die

[00:24:42] sind

[00:24:42] gelungen,

[00:24:43] danke,

[00:24:43] die sollen

[00:24:44] bei der

[00:24:44] Stange

[00:24:44] gehalten

[00:24:45] sein,

[00:24:45] ohne dass

[00:24:46] ich damit

[00:24:46] glaube,

[00:24:46] dass das

[00:24:47] jetzt

[00:24:47] ein

[00:24:47] Film

[00:24:47] wird,

[00:24:48] der

[00:24:48] irgendwie

[00:24:48] kommerziell

[00:24:49] irgendwas

[00:24:49] reißt,

[00:24:50] das wäre

[00:24:50] ja lächerlich,

[00:24:51] aber die

[00:24:51] Menschen,

[00:24:52] die sich

[00:24:52] dafür

[00:24:53] interessieren

[00:24:53] und das

[00:24:54] anschauen,

[00:24:54] sollen mit

[00:24:55] einer

[00:24:56] angespannten

[00:24:56] und

[00:24:57] ertragreichen

[00:24:57] und

[00:24:58] dynamischen

[00:24:59] Erfahrung

[00:24:59] wieder

[00:25:00] nach Hause

[00:25:00] gehen,

[00:25:00] nach dem

[00:25:01] Film.

[00:25:02] Aber

[00:25:02] wir

[00:25:02] nehmen

[00:25:02] mit,

[00:25:03] dass es

[00:25:03] jetzt

[00:25:03] dann

[00:25:04] in

[00:25:04] fünf

[00:25:04] Jahren

[00:25:05] oder

[00:25:05] so

[00:25:05] die

[00:25:06] europäische

[00:25:07] Ergänzung

[00:25:07] dazu gibt.

[00:25:08] Das ist

[00:25:09] offen

[00:25:09] vielleicht,

[00:25:10] also solche

[00:25:10] Satelliten,

[00:25:11] wir nannten

[00:25:12] alle diese,

[00:25:13] der Film

[00:25:13] besteht ja aus

[00:25:14] vielen Seiten

[00:25:15] wegen,

[00:25:15] weltjahr

[00:25:16] bewusst,

[00:25:16] um die

[00:25:16] amerikanische

[00:25:17] Geschichte

[00:25:17] zu beleuchten,

[00:25:19] vielleicht auch

[00:25:19] aus Richtungen

[00:25:20] zu beleuchten,

[00:25:21] die einem

[00:25:21] nicht sofort

[00:25:21] in den Sinn

[00:25:23] kommen,

[00:25:23] wählt er

[00:25:24] bestimmte

[00:25:24] Personen

[00:25:25] und Momente,

[00:25:26] historische Momente

[00:25:27] und wir

[00:25:29] haben diese

[00:25:29] Personen

[00:25:30] Satellitenfiguren

[00:25:31] genannt.

[00:25:31] Das sind

[00:25:32] berühmtere

[00:25:33] wie

[00:25:33] Wyatt Earp

[00:25:34] oder kaum

[00:25:35] bekannte

[00:25:35] wie die

[00:25:36] tolle

[00:25:36] fantastische

[00:25:37] Schriftstellerin

[00:25:38] Margaret Fuller,

[00:25:39] die im

[00:25:40] Kreis der

[00:25:41] Transzendentalisten

[00:25:42] Emerson,

[00:25:43] Thoreau

[00:25:43] und so

[00:25:44] geschrieben hat

[00:25:45] und für mich

[00:25:45] besser ist als

[00:25:46] die

[00:25:46] viel berühmteren,

[00:25:47] anderen

[00:25:49] und 15

[00:25:50] weitere

[00:25:50] solcher

[00:25:51] Figuren.

[00:25:51] Der Film

[00:25:52] ist ein bisschen

[00:25:52] gespickt

[00:25:53] mit solchen

[00:25:54] Momenten,

[00:25:55] die sich um

[00:25:56] diese

[00:25:56] Satellitenfiguren

[00:25:57] anordnen

[00:25:58] und so

[00:25:59] gibt es

[00:25:59] auch

[00:25:59] Satelliten,

[00:26:00] Wege

[00:26:01] und Filme,

[00:26:02] die dann

[00:26:03] nicht mehr

[00:26:03] drin sind.

[00:26:04] Also das ist

[00:26:05] die Frage,

[00:26:06] wenn man sich

[00:26:06] einen Christbaum

[00:26:07] vorstellt,

[00:26:08] der ganz,

[00:26:08] ganz in die

[00:26:09] Breite geht

[00:26:10] und Arme hat,

[00:26:11] die so

[00:26:12] weit

[00:26:13] ausgreifen,

[00:26:13] dass man sich

[00:26:14] schon Sorgen

[00:26:15] macht,

[00:26:15] dass der ganze

[00:26:15] Baum

[00:26:16] zusammenbricht,

[00:26:17] weil das

[00:26:17] Gewicht

[00:26:17] seiner

[00:26:18] seitlichen

[00:26:18] Arme

[00:26:19] zu groß

[00:26:19] wird,

[00:26:20] dann kann man

[00:26:21] sagen,

[00:26:21] dass es mal

[00:26:22] eine Version

[00:26:22] gab,

[00:26:23] wo der

[00:26:23] Christbaum

[00:26:24] sehr breit

[00:26:25] war und das

[00:26:26] Gewicht

[00:26:26] dieser

[00:26:26] Äste,

[00:26:27] das Gewicht

[00:26:28] dieser

[00:26:28] Zweigeäste

[00:26:29] und dieser

[00:26:30] Satelliten,

[00:26:30] sagen wir mal,

[00:26:31] wo auch so

[00:26:31] silberne Kugeln

[00:26:32] dran hingen

[00:26:33] oder

[00:26:33] gut ist zum

[00:26:35] Verschmausen,

[00:26:36] das wurde

[00:26:37] schlicht zu schwer

[00:26:38] an manchen

[00:26:38] Stellen und mit

[00:26:39] schwer meine ich

[00:26:40] jetzt auch

[00:26:40] mir selber

[00:26:42] wurde klar,

[00:26:43] dass das

[00:26:44] einfach in

[00:26:45] Regionen führt,

[00:26:46] die nicht

[00:26:46] uninteressant

[00:26:47] sind,

[00:26:47] die aber

[00:26:47] dem Ziel

[00:26:49] eine

[00:26:51] Vertikale

[00:26:51] auch zu

[00:26:52] haben,

[00:26:52] die

[00:26:52] kräftig

[00:26:53] ist,

[00:26:53] die von

[00:26:54] Minute 1

[00:26:55] bis Minute

[00:26:56] 184

[00:26:56] geht,

[00:26:58] dass die

[00:26:58] nicht

[00:26:58] beschädigt

[00:26:59] wird und

[00:26:59] insofern war

[00:27:00] das ein

[00:27:01] Balanceakt,

[00:27:02] schon diese

[00:27:03] Äste,

[00:27:04] arme

[00:27:04] Satelliten

[00:27:05] zu bewahren,

[00:27:05] aber nicht

[00:27:07] in einem

[00:27:07] Maße,

[00:27:08] die das

[00:27:08] ganze

[00:27:08] Ding

[00:27:09] beschädigt

[00:27:09] und drum

[00:27:10] sind viele

[00:27:10] Figuren

[00:27:11] und auch

[00:27:12] so

[00:27:12] Teilfilme,

[00:27:13] wie sie

[00:27:14] sagen,

[00:27:14] die vielleicht,

[00:27:15] ich glaube es

[00:27:16] ehrlich gesagt

[00:27:16] nicht,

[00:27:17] der Michael

[00:27:17] Palm sagt immer,

[00:27:18] das heben wir

[00:27:18] uns alles

[00:27:19] auf,

[00:27:19] diese Stücke

[00:27:20] aus den

[00:27:20] Roßschnitten,

[00:27:21] aus den

[00:27:21] 14

[00:27:22] Versionen

[00:27:22] vor der

[00:27:23] letzten

[00:27:24] Version,

[00:27:24] das heben wir

[00:27:25] uns alles

[00:27:25] auf,

[00:27:26] weil vielleicht

[00:27:26] kommen wir

[00:27:26] noch einmal

[00:27:27] zurück,

[00:27:27] dann sagt er

[00:27:28] aber auch dazu,

[00:27:28] die meisten

[00:27:29] Filmemacher

[00:27:30] reden so

[00:27:31] und heben

[00:27:31] alles auf,

[00:27:32] aber sie

[00:27:32] werden nie

[00:27:33] wieder,

[00:27:33] sie tun

[00:27:34] sich das

[00:27:34] schlicht nicht

[00:27:35] an,

[00:27:35] nach fünf

[00:27:36] Jahren

[00:27:36] oder nach

[00:27:36] zehn

[00:27:36] Jahren

[00:27:37] nochmal

[00:27:37] in

[00:27:37] das

[00:27:37] Material

[00:27:38] zurück

[00:27:38] zu gehen,

[00:27:38] ich weiß es

[00:27:39] schlicht nicht,

[00:27:40] das ist ja mein erster

[00:27:40] Film,

[00:27:41] wie das alles

[00:27:42] weitergehen wird,

[00:27:43] ist mir sowieso ein Rätsel,

[00:27:45] schauen wir mal,

[00:27:45] aufgehoben ist es.

[00:27:46] Mir kommt da noch ein

[00:27:47] Theaterspruch in den

[00:27:48] Sinn,

[00:27:49] gestrichenes kann

[00:27:49] nicht durchfallen.

[00:27:51] Genau.

[00:27:53] Heute bei Roman Scheibers

[00:27:54] Filmfilter und bei

[00:27:55] 365 Alexander

[00:27:57] Horvath.

[00:28:00] Zurückkommend zu der

[00:28:01] Idee für den Film

[00:28:02] und zu der

[00:28:03] Absicht,

[00:28:04] ist es eigentlich eine

[00:28:05] wissenschaftliche Arbeit

[00:28:06] im Sinn der

[00:28:06] Zeitgeschichte,

[00:28:07] ist es eine

[00:28:08] journalistische Arbeit

[00:28:09] im Sinn der

[00:28:11] Beleuchtung

[00:28:11] von

[00:28:13] Entwicklungen,

[00:28:13] wo sich die

[00:28:14] Rezipientin

[00:28:15] dann neue

[00:28:16] Blickwinkel

[00:28:16] erarbeiten kann

[00:28:18] oder ist es eine

[00:28:18] künstlerische

[00:28:19] Arbeit,

[00:28:19] ein Essay,

[00:28:21] so schwierig das

[00:28:22] immer ist,

[00:28:22] etwas zu reduzieren

[00:28:23] auf so eine

[00:28:24] Kategorie.

[00:28:25] Ich glaube,

[00:28:26] ich kann dezidiert

[00:28:27] sagen,

[00:28:27] dass ich das

[00:28:27] nicht,

[00:28:28] weder ich noch die

[00:28:29] Menschen,

[00:28:29] die den bisher gesehen

[00:28:30] haben,

[00:28:30] für eine

[00:28:31] wissenschaftliche Arbeit

[00:28:32] halte und auch

[00:28:32] nicht,

[00:28:33] obwohl ich aus dem

[00:28:34] Journalismus ursprünglich

[00:28:35] komme.

[00:28:35] Also ich habe sowohl

[00:28:37] quasi wissenschaftlich

[00:28:38] hin und wieder

[00:28:38] gearbeitet,

[00:28:39] als auch am Anfang

[00:28:40] meiner Laufbahn

[00:28:41] journalistisch,

[00:28:42] aber es ist dezidiert

[00:28:42] keinem

[00:28:43] zu vertreten.

[00:28:44] Das Problem ist,

[00:28:45] das Problem ist,

[00:28:45] dass ich jetzt auf die

[00:28:46] dritte ihrer

[00:28:47] Kategorien

[00:28:48] zurückfallen muss

[00:28:49] und mich natürlich

[00:28:49] auch ein bisschen

[00:28:50] scheue,

[00:28:51] von mir als Künstler

[00:28:52] zu sprechen,

[00:28:53] weil ich schlicht,

[00:28:54] ich meine,

[00:28:54] ich bin jetzt gerade

[00:28:55] 60 geworden,

[00:28:55] also ich habe mein Leben

[00:28:56] lang mich nicht so

[00:28:57] verstanden,

[00:28:59] aber ich würde sagen,

[00:29:00] es ist eine poetische

[00:29:01] Arbeit.

[00:29:02] Das klingt weniger

[00:29:03] belastet,

[00:29:04] das klingt vielleicht

[00:29:04] für manche noch

[00:29:05] belasteter,

[00:29:06] aber zumindest war es

[00:29:07] das Ziel.

[00:29:07] Was es ist,

[00:29:08] weiß man ja selber

[00:29:09] am wenigsten,

[00:29:10] das müssen eh die Leute

[00:29:10] sagen,

[00:29:11] die es anschauen.

[00:29:12] Mein Eindruck ist,

[00:29:13] dass es ein poetischer

[00:29:14] Versuch ist,

[00:29:15] durchaus im Modus

[00:29:16] des Essays,

[00:29:17] aber die schönsten

[00:29:17] und tollsten Essays,

[00:29:18] die ich kenne,

[00:29:20] sind Texte,

[00:29:22] im Übrigen auch

[00:29:22] filmischen Essays,

[00:29:23] die ich kenne,

[00:29:24] sind Texte oder Filme,

[00:29:26] die einen faktischen

[00:29:27] und einen belastbaren

[00:29:30] Wissensgehalt

[00:29:30] transportieren,

[00:29:32] aber das in einer

[00:29:33] Weise tun,

[00:29:34] die einer individuellen,

[00:29:36] persönlichen,

[00:29:36] vielleicht auch seltsamen

[00:29:40] Gespinstlogik entspricht,

[00:29:41] die ein Mensch im Kopf hat

[00:29:43] und das ist es sicher

[00:29:44] ein Gespinst von mir

[00:29:45] und zugleich würde ich

[00:29:47] darauf beharren,

[00:29:47] dass dieses Gespinst

[00:29:48] auf alles,

[00:29:50] was es benennt,

[00:29:51] an Orten,

[00:29:52] an Fakten,

[00:29:53] an Geschehnissen,

[00:29:54] an Traditionen,

[00:29:56] an Vorkommnissen,

[00:29:58] an Werktiteln,

[00:29:59] sind faktisch

[00:30:01] so beweisbare Dinge,

[00:30:03] aber natürlich kommt dazu

[00:30:04] Thesen oder bestimmte

[00:30:06] Ideen oder Assoziationen

[00:30:08] oder Vorschläge

[00:30:09] oder ein Fingerschnippen,

[00:30:11] das die Betrachter

[00:30:13] dazu einladen kann,

[00:30:14] im Rhythmus

[00:30:15] so eines Fingerschnippens

[00:30:16] vielleicht auch andere,

[00:30:18] wenn sie dann später

[00:30:19] kulturelle Werke

[00:30:20] oder fernschauen

[00:30:21] oder was lesen,

[00:30:22] sich manchmal auch

[00:30:23] jenseits der eingeübten

[00:30:26] Assoziationskategorien

[00:30:26] und Kasteln

[00:30:27] und Laden,

[00:30:28] in denen alles

[00:30:28] fein säuberlich abgelegt ist,

[00:30:31] quer von einer Lade

[00:30:32] in die andere zu schauen

[00:30:33] und wo die Dinge

[00:30:34] zusammenstoßen,

[00:30:35] zusammenhängen könnten

[00:30:36] und sei es nur,

[00:30:37] dass sie durch

[00:30:38] das Interesse

[00:30:39] der Einzelpersonen,

[00:30:41] durch die Biografie

[00:30:42] der Einzelpersonen

[00:30:43] zusammenhängen,

[00:30:43] wie in meinem Fall

[00:30:44] halt Gerd Wessig

[00:30:45] und Henry Fonda,

[00:30:46] das ist deswegen

[00:30:47] nicht illegitim,

[00:30:48] auch wenn es nie behaupten würde,

[00:30:50] eine wissenschaftliche

[00:30:51] Basis zu haben.

[00:30:52] Aber das meinte ich

[00:30:54] mit so einem poetischen

[00:30:55] Modus vielleicht,

[00:30:56] den wir da zu dritt

[00:30:57] schon angestrebt haben,

[00:30:58] neben aller

[00:31:00] harten,

[00:31:00] materiellen,

[00:31:01] konkreten,

[00:31:02] pragmatischen Arbeit,

[00:31:03] die notwendig ist,

[00:31:04] um an dem Ort

[00:31:05] drehen zu können,

[00:31:06] um einen

[00:31:07] irrsinnig netten

[00:31:08] Hauerer in der

[00:31:09] Air Force Base

[00:31:10] zu finden,

[00:31:10] der,

[00:31:11] obwohl er eigentlich

[00:31:12] nicht darf,

[00:31:13] mit uns da

[00:31:13] ein paar hundert Meter

[00:31:14] ins Erdinner geht,

[00:31:15] um uns den

[00:31:16] leeren,

[00:31:17] quasi

[00:31:18] gespenstischen Ort

[00:31:19] zu zeigen,

[00:31:20] an dem einstmals

[00:31:21] im Kalten Krieg

[00:31:22] die

[00:31:23] Kommandozentrale

[00:31:23] dieser Air Force Base

[00:31:24] war,

[00:31:25] die wiederum

[00:31:26] in einem

[00:31:26] Fonda-Film

[00:31:27] eine wichtige Rolle

[00:31:28] spielt.

[00:31:28] Das heißt,

[00:31:29] man muss auch

[00:31:30] mit Menschen

[00:31:31] eine gewisse

[00:31:33] Dynamik entwickeln

[00:31:34] oder ein Verhältnis

[00:31:35] entwickeln,

[00:31:36] dass sie einem,

[00:31:36] obwohl man ein bisschen

[00:31:37] dahergelaufen,

[00:31:38] drei Hanseln aus

[00:31:39] Österreich kommen

[00:31:40] da in die USA

[00:31:41] und sagen,

[00:31:42] sie machen einen Film

[00:31:43] über Henry Fonda

[00:31:44] und warum es notwendig

[00:31:45] ist, hier oder dort

[00:31:46] oder dort zu filmen,

[00:31:48] dann brauchst du halt

[00:31:48] Leute auch,

[00:31:49] die das mit

[00:31:50] einer gewissen

[00:31:51] Offenheit dir

[00:31:52] zuhören und sagen,

[00:31:54] ja, das schaffen wir

[00:31:54] schon irgendwie.

[00:31:55] In dem Fall war es

[00:31:55] wirklich so,

[00:31:56] dass der Presse-

[00:31:57] und PR-Office

[00:31:58] der Air Force Base

[00:31:59] in Omaha

[00:32:00] gesagt hat,

[00:32:01] wir müssen,

[00:32:01] eigentlich müssen wir

[00:32:02] jetzt schreiben

[00:32:03] an das Media Center

[00:32:04] der US Air Force

[00:32:05] in Kalifornien,

[00:32:06] was wir auch taten.

[00:32:07] Regina hat mit

[00:32:08] denen korrespondiert

[00:32:09] und die haben uns

[00:32:09] klipp und klar

[00:32:10] wissen lassen,

[00:32:11] dass sie üblicherweise

[00:32:12] mit Tom Cruise

[00:32:12] zusammenarbeiten,

[00:32:13] wenn es um

[00:32:14] Top Gun Maverick geht.

[00:32:15] Die sind dafür da,

[00:32:16] das Kino und das

[00:32:17] Film schaffen

[00:32:18] zu unterstützen,

[00:32:19] wenn umgekehrt

[00:32:20] dieses Film schaffen

[00:32:21] die Praises

[00:32:22] auf der US Air Force

[00:32:23] singt.

[00:32:24] die sind nicht

[00:32:25] für uns zuständig.

[00:32:26] Sorry,

[00:32:26] wir können nichts tun.

[00:32:28] Das haben wir halt

[00:32:28] diesem netten

[00:32:29] Ryan Hansen

[00:32:30] wieder kommuniziert

[00:32:31] und der hat gesagt,

[00:32:32] na kommt es trotzdem,

[00:32:33] wir finden schon

[00:32:33] irgendeinen Weg,

[00:32:34] so ungefähr.

[00:32:35] Und so war es dann auch.

[00:32:36] Aber ist diese

[00:32:37] poetische Annäherung

[00:32:39] an Fakten

[00:32:40] nicht vielleicht

[00:32:41] genau die Vision,

[00:32:42] wie Kommunikation

[00:32:43] in Zukunft

[00:32:44] ausschauen muss?

[00:32:45] Weil wir entwickeln

[00:32:45] uns doch weg

[00:32:46] von dem klassischen

[00:32:47] Wissen auswendig lernen,

[00:32:48] weil das kann

[00:32:49] inzwischen ja

[00:32:50] Gott sei Dank jeder

[00:32:50] übers Handy

[00:32:51] und über alles

[00:32:52] nutzbar machen.

[00:32:54] Sollten wir nicht

[00:32:55] eben diese sinnlichen

[00:32:56] Qualitäten

[00:32:56] nach vorne stellen

[00:32:58] und das als echtes

[00:32:59] Wissen und als

[00:33:00] Wissenstransfer

[00:33:01] und vor allem als

[00:33:01] Bildungsinstrument

[00:33:02] nützen lernen?

[00:33:03] Solange man dabei

[00:33:04] das Wissen

[00:33:05] nicht für irrelevant

[00:33:06] erklärt,

[00:33:07] weil das ist das

[00:33:08] Problem mit dem

[00:33:09] ganzen Gerede

[00:33:10] von alternativen

[00:33:10] Fakten und jeder

[00:33:12] baut sich seine eigene

[00:33:12] Wahrheit zusammen

[00:33:13] und jede Wahrheit

[00:33:14] ist gleich viel wert.

[00:33:15] In diese Art

[00:33:16] von Relativismus

[00:33:17] sollte die

[00:33:18] Zivilisation

[00:33:19] nicht rutschen,

[00:33:20] weil dann geht es

[00:33:20] schnell zu Ende.

[00:33:21] Das heißt,

[00:33:22] wie kann man,

[00:33:23] um die Frage

[00:33:24] aufzugreifen

[00:33:25] oder ich stimme dem

[00:33:26] zu,

[00:33:26] wie kann man

[00:33:27] die Wissensbestände,

[00:33:28] die die Menschheit

[00:33:29] sich angeeignet hat

[00:33:31] oder

[00:33:32] kumuliert hat,

[00:33:33] bewahren,

[00:33:34] ohne ein

[00:33:35] altes Modell

[00:33:36] der bürgerlichen

[00:33:39] Schulbildung

[00:33:39] des 19. Jahrhunderts

[00:33:40] im Sinne eben

[00:33:41] des Auswendiglernens

[00:33:42] und so

[00:33:43] weiterzutragen,

[00:33:44] weil das relativ

[00:33:45] fruchtlos geworden ist.

[00:33:46] Im Grunde geht es darum,

[00:33:47] wie kann man neue Formen

[00:33:49] der Kommunikation

[00:33:50] von Wissen

[00:33:50] entwickeln.

[00:33:51] Und ich muss sagen,

[00:33:52] wenn man

[00:33:54] Historikerinnen und Historikern

[00:33:55] und den großen Namen

[00:33:56] der Geschichtsforschung

[00:33:58] oder der

[00:33:59] Leute,

[00:34:00] die über

[00:34:00] Geschichte geschrieben haben,

[00:34:01] zuhört

[00:34:01] oder das liest,

[00:34:02] John Dacombrich

[00:34:04] in den 30er Jahren

[00:34:05] als junger Mann,

[00:34:06] der eine Weltgeschichte

[00:34:06] für junge Leser

[00:34:07] verfasst hat,

[00:34:09] bevor er dann

[00:34:09] Kunsthistoriker wurde,

[00:34:11] schreibt,

[00:34:12] oder vermittelt einem,

[00:34:14] dass eine schlecht

[00:34:15] geschriebene Darstellung

[00:34:16] der Weltgeschichte,

[00:34:18] heute würde man,

[00:34:19] die Fachhistoriker

[00:34:20] würden sagen,

[00:34:21] welcher abstruse

[00:34:22] Gedanke auf 300 Seiten

[00:34:23] die Weltgeschichte

[00:34:24] der Menschheit

[00:34:25] zu fassen.

[00:34:25] Aber ich fand

[00:34:26] den Gedanken

[00:34:27] großartig,

[00:34:28] der wurde von einem,

[00:34:29] ich glaube vom

[00:34:30] Scholner Verlag

[00:34:31] oder ich weiß nicht,

[00:34:31] wer der Verlag war

[00:34:32] in Wien,

[00:34:32] gefragt,

[00:34:34] schnell,

[00:34:34] wir haben nicht viel Zeit,

[00:34:35] ein Autor ist uns ausgefallen,

[00:34:36] wir brauchen was

[00:34:37] fürs junge Publikum

[00:34:38] und der hat sich einfach

[00:34:39] dieser Aufgabe gestellt,

[00:34:40] die eben von der

[00:34:41] offiziellen Disziplin

[00:34:43] als unlösbar gilt.

[00:34:44] Aber er sagt,

[00:34:45] eine solche Arbeit

[00:34:47] ist sinnlos

[00:34:47] und wird zu nichts führen,

[00:34:48] wenn es nicht

[00:34:49] ein gut geschriebenes

[00:34:50] und mit gewissem Witz

[00:34:52] und mit Eleganz

[00:34:53] geschriebenes Buch ist.

[00:34:54] Das heißt,

[00:34:54] auch die

[00:34:56] geschichtsschreibenden

[00:34:56] Menschen wissen

[00:34:58] in Wahrheit,

[00:35:00] behaupte ich jetzt mal,

[00:35:01] dass ein poetisches Talent,

[00:35:04] ein erzählerisches Talent,

[00:35:06] das Talent,

[00:35:07] Dinge so vor dem

[00:35:09] inneren Auge der Leser

[00:35:10] erstehen zu lassen,

[00:35:12] dass Bilder von Geschichte

[00:35:13] auch wirklich möglich werden,

[00:35:15] dass das zu den

[00:35:16] Fähigkeiten,

[00:35:18] zu den Talenten,

[00:35:19] zur Ausstattung

[00:35:19] historisch arbeitender

[00:35:21] Menschen gehört.

[00:35:22] Und in dem Sinn,

[00:35:23] glaube ich,

[00:35:24] also das wissen wir eigentlich,

[00:35:25] wenn wir ehrlich sind,

[00:35:26] alle, wenn wir

[00:35:26] geschichtlich orientierte Filme,

[00:35:29] geschichtlich orientierte

[00:35:30] Theaterstücke

[00:35:31] und Bücher

[00:35:32] und Essays lesen,

[00:35:33] dann tun wir das lieber

[00:35:35] im Angesicht von

[00:35:37] Autorinnen und Autoren,

[00:35:38] die uns einen Spark,

[00:35:40] ein Pritzeln verschaffen

[00:35:41] bei der Lektüre

[00:35:42] und dadurch auch

[00:35:44] auf andere

[00:35:45] Weisen kommen lassen,

[00:35:46] wie man mit so

[00:35:47] Geschichtsfakten,

[00:35:48] Geschichtswissen

[00:35:49] umgehen kann.

[00:35:50] Und das,

[00:35:51] also in dem Sinn würde ich

[00:35:52] das bejahen natürlich,

[00:35:54] ohne dass ich damit meine,

[00:35:55] man soll die

[00:35:56] universitäre,

[00:35:57] akademische Disziplin

[00:35:58] der Geschichtswissenschaft

[00:35:59] abschaffen.

[00:36:00] Das ist schon okay,

[00:36:01] dass das gibt

[00:36:02] und dass weiterhin

[00:36:02] Menschen Geschichte

[00:36:03] studieren können.

[00:36:04] Ich kenne mich

[00:36:05] zu wenig aus,

[00:36:06] wie das auf den

[00:36:06] Universitäten

[00:36:07] gehandhabt wird,

[00:36:08] aber es wäre gut,

[00:36:09] wenn auch dieses,

[00:36:10] sagen wir mal,

[00:36:12] freiere,

[00:36:12] poetischere

[00:36:13] Hantieren

[00:36:14] mit geschichtlichem

[00:36:15] Material

[00:36:16] gelehrt würde,

[00:36:17] weil das dann

[00:36:18] die Schnittstelle

[00:36:19] zur breiteren

[00:36:20] Öffentlichkeit wird.

[00:36:21] Und man weiß ja,

[00:36:22] ich bin sehr skeptisch

[00:36:23] dem Geschichtsfernsehen

[00:36:25] gegenüber und diesen

[00:36:26] Arten der Wissensvermittlung,

[00:36:28] wie sie die modernen

[00:36:29] Massenmedien betreiben.

[00:36:30] Andererseits braucht es

[00:36:32] vielleicht bessere,

[00:36:33] klügere Formen,

[00:36:34] das zu tun,

[00:36:35] in einer

[00:36:35] nicht akademischen

[00:36:37] Form.

[00:36:37] Und ja,

[00:36:38] ich lasse mich gern

[00:36:39] in diesen Sektor

[00:36:40] oder in dieses Segment

[00:36:41] mit diesem Film

[00:36:42] einordnen.

[00:36:44] Du hast schon von

[00:36:45] Grapes of Wrath

[00:36:46] gesprochen.

[00:36:47] Ganz wenige

[00:36:48] amerikanische

[00:36:50] Filme

[00:36:51] sind trotz

[00:36:52] ihrer

[00:36:53] Amerika-Kritik,

[00:36:55] wie er ja in

[00:36:55] Grapes of Wrath

[00:36:56] halt ganz,

[00:36:57] ganz deutlich

[00:36:58] drinnen steckt,

[00:36:58] wie sie drinnen steckt,

[00:37:00] populär geworden.

[00:37:02] Warum ist das so,

[00:37:03] aus deiner Sicht?

[00:37:05] Das hat bei jedem

[00:37:06] einzelnen Fall und Film

[00:37:08] wahrscheinlich eine

[00:37:09] Vielzahl von Gründen.

[00:37:10] Die zwei Hauptgründe,

[00:37:11] die ich glaube,

[00:37:12] die man auf die meisten

[00:37:13] solcher Fälle

[00:37:14] anwenden kann,

[00:37:15] ist, dass sie

[00:37:16] erstens als Filme,

[00:37:17] ganz einmal unabhängig

[00:37:19] von weltanschaulichen

[00:37:20] Gehalten,

[00:37:21] als Filme

[00:37:21] eine Kraft

[00:37:23] und eine Qualität

[00:37:24] in der Mache

[00:37:25] quasi haben müssen,

[00:37:27] um eine

[00:37:28] gewisse Breite

[00:37:29] im Publikum

[00:37:30] zu erreichen.

[00:37:32] Und das Zweite

[00:37:33] ist aber auch,

[00:37:34] dass die,

[00:37:34] ich sage meistens

[00:37:35] Zeitgeist dazu,

[00:37:36] dass die

[00:37:39] Umgebungsumstände,

[00:37:40] auf welche Welt

[00:37:41] trifft dieser Film,

[00:37:42] im Falle von

[00:37:43] Grape of Wrath,

[00:37:44] im, was weiß ich,

[00:37:45] Frühjahr 1940,

[00:37:46] im Fall von

[00:37:47] All the Presidents Men,

[00:37:49] der Watergate-Film,

[00:37:50] wo Robert Redford

[00:37:51] und Dustin Hoffman

[00:37:52] die beiden Reporter

[00:37:53] Woodward und Bernstein

[00:37:55] spielen,

[00:37:55] die den ganzen

[00:37:56] Watergate-Skandal

[00:37:57] aufdeckten.

[00:37:58] Und der war

[00:37:59] 1976,

[00:38:00] sage ich jetzt mal,

[00:38:01] der kommt raus,

[00:38:03] genau nach dem Ende

[00:38:04] der nächsten Ära,

[00:38:05] der neue

[00:38:05] Präsident,

[00:38:06] Jimmy Carter

[00:38:07] ist zwar noch nicht

[00:38:08] gewählt,

[00:38:08] aber schon im

[00:38:09] Anrollen,

[00:38:10] diese,

[00:38:11] wie soll man das

[00:38:12] sagen,

[00:38:12] ich verwende diesen

[00:38:13] Begriff,

[00:38:14] den ich selber im

[00:38:14] Film auch verwende

[00:38:15] und den Norman

[00:38:16] Mellor geprägt hat

[00:38:17] in der Beobachtung

[00:38:18] der John F.

[00:38:19] Kennedy-Wahlkampagne,

[00:38:20] der Begriff des

[00:38:21] Dream Life.

[00:38:22] Was geht in den Köpfen

[00:38:24] der Menschen vor,

[00:38:25] in der Gesellschaft

[00:38:25] vor,

[00:38:26] auf so einer

[00:38:27] bisschen unterschwelligeren

[00:38:28] Ebene,

[00:38:28] also nicht die

[00:38:30] offensichtlichen

[00:38:31] Fakten,

[00:38:32] sondern was für

[00:38:32] Strömungen,

[00:38:33] was für

[00:38:34] Emotionen

[00:38:35] ziehen sich gerade

[00:38:36] durch eine

[00:38:37] Gesellschaft

[00:38:37] und wenn diese

[00:38:39] Situation oder

[00:38:40] Konstellation

[00:38:40] günstig ist,

[00:38:41] zum Beispiel man hat

[00:38:42] den Krieg jetzt

[00:38:42] satt,

[00:38:43] man will endlich

[00:38:44] nichts mehr

[00:38:44] und dann kann

[00:38:45] ein Film,

[00:38:46] der das

[00:38:47] formuliert,

[00:38:48] eine gewisse

[00:38:49] Echo.

[00:38:50] Also darum,

[00:38:50] ich glaube auch,

[00:38:51] dass Apocalypse Now

[00:38:52] oder Coming Home,

[00:38:53] also diese erste

[00:38:54] Welle von

[00:38:55] Vietnamkriegs

[00:38:55] bezogenen

[00:38:56] Filmen,

[00:38:57] Ende der

[00:38:58] 70er Jahre

[00:38:58] in den USA,

[00:38:59] trafen natürlich

[00:39:00] auf ein Publikum,

[00:39:01] das dazu bereit war

[00:39:02] und das gleiche gilt

[00:39:04] für Grapes of Wrath,

[00:39:05] nachdem die

[00:39:06] Sitzung

[00:39:07] oder die

[00:39:07] Wirtschaftskrise

[00:39:08] und ihre Folgen

[00:39:09] zog sich ja

[00:39:10] relativ lange

[00:39:11] durch die

[00:39:11] 1930er Jahre

[00:39:12] hindurch

[00:39:13] und die

[00:39:14] Linke

[00:39:15] oder

[00:39:15] war nie so

[00:39:17] stark

[00:39:17] oder die

[00:39:18] Idee

[00:39:18] einer

[00:39:19] Volksfront

[00:39:20] oder einer

[00:39:20] Zusammenarbeit

[00:39:21] zwischen

[00:39:22] heute würde man

[00:39:23] sagen

[00:39:23] sozialdemokratischen,

[00:39:25] kommunistischen

[00:39:26] und

[00:39:26] anarchistischen

[00:39:27] vielleicht sogar

[00:39:28] Kräften,

[00:39:29] dieses Potenzial

[00:39:30] war nie so stark

[00:39:31] wie in den

[00:39:31] 30er Jahren

[00:39:32] und auch

[00:39:32] Fonda und Ford,

[00:39:34] Ford ist später

[00:39:35] eher ein Reaktionär

[00:39:36] oder ein

[00:39:36] Konservativer

[00:39:37] geworden,

[00:39:38] aber damals

[00:39:39] waren auch

[00:39:39] Leute,

[00:39:40] denen man es

[00:39:40] heute nicht mehr

[00:39:41] so zutrauen

[00:39:42] würde,

[00:39:43] sehr bewegt

[00:39:44] von dem,

[00:39:45] weil die

[00:39:45] Verbrechen

[00:39:46] des

[00:39:46] Stalinismus

[00:39:47] noch nicht

[00:39:47] so präsent

[00:39:48] waren.

[00:39:49] Der

[00:39:49] Spanische

[00:39:49] Bürgerkrieg

[00:39:50] war eine

[00:39:50] wichtige

[00:39:51] Auslöser,

[00:39:51] Hemingway

[00:39:52] ging dorthin,

[00:39:53] also viele

[00:39:53] amerikanische

[00:39:54] Intellektuelle

[00:39:55] beteiligten sich

[00:39:55] entweder

[00:39:57] physisch am

[00:39:58] Spanischen

[00:39:59] Bürgerkrieg

[00:39:59] oder an der

[00:40:00] Debatte darüber.

[00:40:01] Die Debatten

[00:40:02] der 30er Jahre

[00:40:03] haben nicht nur

[00:40:05] für John Steinbeck

[00:40:06] den Boden

[00:40:06] geliefert,

[00:40:07] diesen Roman

[00:40:08] zu schreiben

[00:40:08] und das

[00:40:09] sichtbar

[00:40:10] werden

[00:40:10] eines

[00:40:12] Auseinanderklaffens

[00:40:12] des Lebens

[00:40:14] der

[00:40:14] Wohlbestalten

[00:40:15] und der

[00:40:15] Massen

[00:40:16] an

[00:40:16] auch

[00:40:17] Migranten

[00:40:18] eben,

[00:40:18] inneramerikanischen

[00:40:19] Migranten,

[00:40:19] dieser sogenannten

[00:40:20] Okies,

[00:40:21] die da ihr

[00:40:21] Hab und Gut

[00:40:22] und alles

[00:40:22] verloren haben,

[00:40:24] in Oklahoma

[00:40:24] zum Beispiel

[00:40:25] und alle

[00:40:25] nach Kalifornien

[00:40:26] zogen,

[00:40:27] um dort ein

[00:40:28] besseres Leben

[00:40:28] zu finden.

[00:40:29] Die Probleme,

[00:40:30] die damit

[00:40:31] einhergingen

[00:40:32] und die Art,

[00:40:32] wie die

[00:40:33] behandelt wurden

[00:40:33] teilweise,

[00:40:34] das war schon

[00:40:35] in der

[00:40:36] Öffentlichkeit,

[00:40:36] in der

[00:40:36] amerikanischen

[00:40:37] ein sehr

[00:40:38] spürbares

[00:40:38] Thema

[00:40:39] und der

[00:40:39] Roman von

[00:40:40] Steinbeck

[00:40:40] hat es

[00:40:40] wirklich

[00:40:41] auf den

[00:40:41] Punkt

[00:40:41] gebracht

[00:40:41] und ist

[00:40:42] sofort

[00:40:42] ein

[00:40:43] Bestseller

[00:40:43] geworden

[00:40:43] und die

[00:40:45] 20th Century Fox

[00:40:46] war smart

[00:40:47] genug

[00:40:47] oder hat

[00:40:47] mehr Geld

[00:40:48] ausgegeben

[00:40:49] als die

[00:40:49] anderen

[00:40:49] Studios

[00:40:50] um die

[00:40:50] Rechte

[00:40:50] zu erwerben

[00:40:51] und ist

[00:40:52] schon

[00:40:52] weniger

[00:40:52] als ein

[00:40:53] Jahr

[00:40:53] später

[00:40:54] mit der

[00:40:54] Verfilmung

[00:40:55] da gewesen

[00:40:55] und hat

[00:40:56] mit Ford

[00:40:57] als

[00:40:57] Regisseur,

[00:40:58] Founder

[00:40:58] als

[00:40:58] Hauptdarsteller

[00:40:59] und allen

[00:41:00] möglichen

[00:41:01] anderen

[00:41:01] kreativen

[00:41:02] Entscheidungen

[00:41:03] auch die

[00:41:04] richtige Wahl

[00:41:04] getroffen

[00:41:05] und damit

[00:41:06] traf der

[00:41:07] Film noch

[00:41:07] vor

[00:41:08] Kriegseintritt

[00:41:09] ich glaube

[00:41:09] wenn er aus

[00:41:10] irgendeinem Grund

[00:41:10] der Zweite Weltkrieg

[00:41:11] aus US Sicht

[00:41:12] wohlgemerkt

[00:41:13] früher beginnt

[00:41:14] nämlich nicht erst

[00:41:15] durch Pearl Harbor

[00:41:16] im 7. Dezember

[00:41:17] 1941

[00:41:17] sondern schon

[00:41:18] früher

[00:41:19] dann trifft auch

[00:41:20] der Film

[00:41:20] Graves of Wrath

[00:41:21] auf eine andere Welt

[00:41:22] aber im ersten

[00:41:23] Halbjahr 1940

[00:41:24] traf der noch

[00:41:26] auf diese Nachwehen

[00:41:27] und auf dieses

[00:41:28] Gefühl

[00:41:28] es ist irgendwas

[00:41:29] mit unserer

[00:41:30] Demokratie

[00:41:31] und mit unserem

[00:41:31] Kapitalismus

[00:41:32] doch nicht

[00:41:33] ganz in

[00:41:33] Ordnung

[00:41:34] das ist

[00:41:35] nicht so

[00:41:35] oft

[00:41:36] dass

[00:41:36] die

[00:41:36] dominante

[00:41:37] Stimmung

[00:41:37] in den

[00:41:38] USA

[00:41:38] ist

[00:41:38] aber in der

[00:41:39] zweiten Hälfte

[00:41:40] der 30er Jahre

[00:41:41] war das

[00:41:41] also in

[00:41:42] Deutschland

[00:41:42] ist der

[00:41:43] Nationalsozialismus

[00:41:44] stark geworden

[00:41:45] die kriegen

[00:41:45] mit

[00:41:46] wie die

[00:41:46] Demokratie

[00:41:47] überall

[00:41:47] zusammenbricht

[00:41:48] Italien

[00:41:49] Spanien

[00:41:49] und so

[00:41:49] weiter

[00:41:50] spanische

[00:41:50] Bürgerkrieg

[00:41:51] geht ja auch

[00:41:51] gegen die

[00:41:52] demokratisch

[00:41:53] gesinnten

[00:41:53] Kräfte

[00:41:54] aus

[00:41:54] und die

[00:41:54] Amerikaner

[00:41:55] fragen sich

[00:41:55] okay

[00:41:56] wo geht es

[00:41:57] eigentlich mit

[00:41:57] unserer

[00:41:57] Demokratie

[00:41:58] hin

[00:41:58] auch bei

[00:41:59] denen gab es

[00:42:00] faschistische

[00:42:00] Vereinigungen

[00:42:01] auch dort

[00:42:02] gab es

[00:42:02] viele Menschen

[00:42:03] die gesagt haben

[00:42:03] wir brauchen

[00:42:03] so einen

[00:42:04] starken

[00:42:04] Führer

[00:42:05] wie den

[00:42:05] Mussolini

[00:42:05] der Mussolini

[00:42:06] hat Hollywood

[00:42:07] besucht

[00:42:07] die Leni

[00:42:08] Riefenstahl

[00:42:08] hat Hollywood

[00:42:09] besucht

[00:42:09] die wollten

[00:42:10] werben

[00:42:10] in Hollywood

[00:42:11] für diese

[00:42:13] autoritären

[00:42:13] Modelle

[00:42:14] aus Europa

[00:42:15] und Fonda

[00:42:15] war unter

[00:42:16] jenen

[00:42:16] die in

[00:42:17] Hollywood

[00:42:17] demonstriert

[00:42:18] haben

[00:42:18] als der

[00:42:19] Mussolinis

[00:42:19] Sohn

[00:42:20] und als

[00:42:20] diese

[00:42:21] Versuche

[00:42:22] da aus

[00:42:22] Europa

[00:42:22] kamen

[00:42:23] also die

[00:42:24] Frage

[00:42:24] wo geht es

[00:42:25] mit unserer

[00:42:25] Demokratie

[00:42:26] hin

[00:42:26] und ist

[00:42:26] unser

[00:42:26] Kapitalismus

[00:42:27] wirklich das

[00:42:28] bestmögliche

[00:42:28] Modell

[00:42:29] die war

[00:42:30] heiß

[00:42:30] und der Roman

[00:42:32] und der Film

[00:42:32] haben meine Antwort

[00:42:33] eine sehr

[00:42:34] klare und filmisch

[00:42:35] bezwingende

[00:42:36] Antwort dazu

[00:42:37] gegeben

[00:42:38] da sind wir

[00:42:39] auch bei einem

[00:42:39] Hauptstrang

[00:42:40] ihrer Arbeit

[00:42:41] der Wechselwirkung

[00:42:42] von Film

[00:42:43] und sogenannter

[00:42:44] Wirklichkeit

[00:42:44] ganz stark

[00:42:45] erkennbar

[00:42:46] am Ronald Reagan

[00:42:46] war das

[00:42:47] jetzt

[00:42:47] Inszenierung

[00:42:48] waren seine

[00:42:49] Auftritte

[00:42:50] und seine

[00:42:50] Reden

[00:42:50] authentisch

[00:42:51] oder waren

[00:42:51] das

[00:42:52] schauspielerische

[00:42:53] Darstellungen

[00:42:53] und das

[00:42:54] führt uns

[00:42:55] natürlich

[00:42:55] auch zum

[00:42:55] Gegenwartsbezug

[00:42:56] Nona

[00:42:57] Trump

[00:42:58] liegt in der

[00:42:58] Luft

[00:42:59] wenn man

[00:42:59] sich den

[00:42:59] ganzen

[00:42:59] Film

[00:43:00] anschaut

[00:43:00] inwiefern

[00:43:01] war denn

[00:43:02] das auch

[00:43:02] als ein

[00:43:03] Film

[00:43:03] mit

[00:43:04] Gegenwartsbezug

[00:43:05] gedacht

[00:43:05] ist

[00:43:06] es

[00:43:06] per

[00:43:06] Exident

[00:43:07] passiert

[00:43:07] oder war

[00:43:08] das

[00:43:08] mit

[00:43:09] eine

[00:43:09] Idee

[00:43:09] hinter

[00:43:10] dem

[00:43:10] ganzen

[00:43:10] Stück

[00:43:12] Es

[00:43:12] sollte

[00:43:13] ein

[00:43:13] Film

[00:43:13] mit

[00:43:13] Gegenwartsbezug

[00:43:14] sein

[00:43:15] unbedingt

[00:43:15] also ich denke

[00:43:16] jeder Film

[00:43:17] ob er will

[00:43:17] oder nicht

[00:43:18] trifft Aussagen

[00:43:19] über die

[00:43:20] Epoche

[00:43:21] die Zeit

[00:43:21] die

[00:43:22] gesellschaftlichen

[00:43:22] Konstellationen

[00:43:23] in denen er

[00:43:24] entsteht

[00:43:24] ich bin dafür

[00:43:25] dass man

[00:43:26] bewusst

[00:43:26] bewusst

[00:43:27] darüber

[00:43:27] nachdenkt

[00:43:28] und meine

[00:43:28] Entscheidung

[00:43:29] war

[00:43:30] dass der

[00:43:31] Gegenwartsbezug

[00:43:31] des Films

[00:43:32] nicht über

[00:43:33] die

[00:43:33] explizite

[00:43:35] Auseinandersetzung

[00:43:36] mit

[00:43:37] oder Debatte

[00:43:37] über die

[00:43:38] aktuellen

[00:43:39] Schlagzeilen

[00:43:39] über die

[00:43:40] Trump

[00:43:40] Ära zum Beispiel

[00:43:41] oder die

[00:43:41] Joe Biden

[00:43:42] Ära

[00:43:42] erfolgen

[00:43:42] sollte

[00:43:43] aber die

[00:43:44] Entscheidung

[00:43:44] in die

[00:43:45] USA zu

[00:43:45] fahren

[00:43:46] und dort

[00:43:46] zu drehen

[00:43:47] war

[00:43:47] dadurch

[00:43:48] motiviert

[00:43:48] auch wenn

[00:43:49] wir

[00:43:49] nicht

[00:43:50] im

[00:43:51] ursprünglichen

[00:43:51] oder im

[00:43:52] oberflächlichen

[00:43:52] Sinne

[00:43:53] politisches

[00:43:53] Geschehen

[00:43:54] gefilmt

[00:43:54] haben

[00:43:54] sondern

[00:43:55] eher

[00:43:55] so

[00:43:55] seltsame

[00:43:56] Tatorte

[00:43:57] oder

[00:43:57] Orte

[00:43:57] die

[00:43:58] mit

[00:43:58] Geschichte

[00:43:59] und

[00:44:00] Filmgeschichte

[00:44:01] und

[00:44:01] von der

[00:44:02] Filmgeschichte

[00:44:02] mit

[00:44:03] von der

[00:44:03] Biografie

[00:44:04] und seinen

[00:44:04] Vorfahren

[00:44:05] einen Bezug

[00:44:05] haben

[00:44:06] ich wollte

[00:44:07] einfach

[00:44:07] dass es

[00:44:07] sowas

[00:44:07] gibt

[00:44:08] wie

[00:44:08] zumindest

[00:44:09] ein

[00:44:09] Drittel

[00:44:09] des

[00:44:10] Films

[00:44:10] das

[00:44:11] dieses

[00:44:11] Bild

[00:44:12] der

[00:44:12] USA

[00:44:13] heute

[00:44:13] mitträgt

[00:44:15] und

[00:44:15] ich

[00:44:15] wusste

[00:44:16] dass

[00:44:16] die

[00:44:17] Dinge

[00:44:17] die

[00:44:17] die

[00:44:17] wir

[00:44:17] thematisieren

[00:44:18] aus

[00:44:19] der

[00:44:19] Geschichte

[00:44:19] die

[00:44:19] Fragen

[00:44:20] der

[00:44:20] Demokratie

[00:44:21] die

[00:44:21] Fragen

[00:44:21] von

[00:44:22] Selbstjustiz

[00:44:22] versus

[00:44:23] Rechtsstaat

[00:44:23] die

[00:44:24] Erfahrungen

[00:44:24] die

[00:44:24] Fonda

[00:44:25] gemacht

[00:44:25] hat

[00:44:25] auch

[00:44:26] die

[00:44:26] Geschlechterdynamik

[00:44:27] in

[00:44:28] Fondas

[00:44:28] Leben

[00:44:28] und

[00:44:29] seinen

[00:44:29] fünf

[00:44:29] Ehen

[00:44:30] der

[00:44:30] Generationskonflikt

[00:44:31] zwischen ihm

[00:44:32] und seinen

[00:44:33] Kindern

[00:44:33] der sich

[00:44:34] heute

[00:44:34] zwischen

[00:44:35] sagen wir

[00:44:35] mal

[00:44:36] Boomer

[00:44:37] Linken

[00:44:37] und ihren

[00:44:38] Woken

[00:44:38] Linken

[00:44:39] Kindern

[00:44:39] und Enkeln

[00:44:40] wahrscheinlich

[00:44:40] ziemlich ähnlich

[00:44:41] abspielt

[00:44:42] wie damals

[00:44:42] zwischen

[00:44:42] Henry

[00:44:43] Fonda

[00:44:43] und

[00:44:43] Jane

[00:44:44] und

[00:44:44] Peter

[00:44:44] Fonda

[00:44:45] so vieles

[00:44:46] von dem

[00:44:47] was ich

[00:44:47] schon wusste

[00:44:47] was das

[00:44:48] Material

[00:44:48] des

[00:44:48] Films

[00:44:49] ist

[00:44:49] würde

[00:44:49] wieder

[00:44:50] heilen

[00:44:50] in der

[00:44:50] Gegenwart

[00:44:51] ohne dass

[00:44:52] ich

[00:44:52] sagen muss

[00:44:52] schaut her

[00:44:53] das ist

[00:44:54] jetzt

[00:44:54] wie

[00:44:54] heute

[00:44:55] aber

[00:44:55] es

[00:44:55] sollte

[00:44:56] diesen

[00:44:56] Heilraum

[00:44:57] der

[00:44:57] gegenwärtigen

[00:44:58] USA

[00:44:58] geben

[00:44:59] und

[00:44:59] ich

[00:44:59] hoffte

[00:45:00] halt

[00:45:00] dass

[00:45:01] das

[00:45:01] Publikum

[00:45:02] dieses

[00:45:02] Stück weit

[00:45:03] eigener

[00:45:03] Arbeit

[00:45:04] mitmacht

[00:45:05] weil es

[00:45:06] genug

[00:45:07] vorgeschlagene

[00:45:08] Pfade

[00:45:08] gibt

[00:45:09] und

[00:45:09] Begriffe

[00:45:10] gibt

[00:45:10] und

[00:45:11] Einsichten

[00:45:12] gibt

[00:45:12] die man

[00:45:13] da

[00:45:13] anstellen

[00:45:14] kann

[00:45:15] dass uns

[00:45:16] dann noch

[00:45:16] ein

[00:45:16] Trump

[00:45:17] Imitator

[00:45:18] mit einer

[00:45:18] Trump

[00:45:18] Maske

[00:45:19] am Times Square

[00:45:20] vor die Kamera

[00:45:20] rennt

[00:45:21] ist natürlich

[00:45:21] nicht planbar

[00:45:22] gewesen

[00:45:23] und

[00:45:24] planbar

[00:45:24] war auch

[00:45:24] nicht

[00:45:25] dass

[00:45:25] Trump

[00:45:25] Präsident

[00:45:26] wird

[00:45:26] nochmal

[00:45:26] aber

[00:45:27] das

[00:45:27] finde

[00:45:28] ich

[00:45:28] ja

[00:45:28] den

[00:45:28] besten

[00:45:30] also

[00:45:31] die

[00:45:31] größte

[00:45:31] Resonanz

[00:45:32] oder

[00:45:32] wenn du

[00:45:32] vom

[00:45:32] Heilraum

[00:45:33] sprichst

[00:45:34] weil

[00:45:34] mit

[00:45:35] Reagan

[00:45:35] könnte man

[00:45:36] flapsig

[00:45:36] sagen

[00:45:36] ist der

[00:45:37] falsche

[00:45:37] Schauspieler

[00:45:38] eben

[00:45:38] nicht

[00:45:38] Henry

[00:45:38] Fonda

[00:45:39] sondern

[00:45:39] Reagan

[00:45:40] ist damals

[00:45:40] Präsident

[00:45:40] geworden

[00:45:41] und

[00:45:42] mit

[00:45:42] Trump

[00:45:42] ist

[00:45:42] jetzt

[00:45:43] ein

[00:45:43] im

[00:45:43] Wesentlichen

[00:45:43] gescheiterter

[00:45:44] Immobilienunternehmer

[00:45:45] der sich

[00:45:46] selbst

[00:45:46] als

[00:45:46] Reality

[00:45:47] Fernsehstar

[00:45:47] neu

[00:45:48] erfunden

[00:45:48] hat

[00:45:49] Präsident

[00:45:49] geworden

[00:45:50] also

[00:45:50] mit den

[00:45:51] ganzen

[00:46:10] 1982

[00:46:11] von

[00:46:11] 1982

[00:46:11] stirbt

[00:46:12] und

[00:46:12] Reagans

[00:46:13] Amtszeit

[00:46:14] hat

[00:46:14] gerade

[00:46:14] begonnen

[00:46:15] und

[00:46:15] in dem

[00:46:16] Interview

[00:46:16] von

[00:46:16] 1981

[00:46:17] spricht

[00:46:18] Fonda

[00:46:18] auch

[00:46:18] sehr

[00:46:18] explizit

[00:46:19] darüber

[00:46:19] wie er

[00:46:19] den

[00:46:20] Reagan

[00:46:20] ablehnt

[00:46:20] und

[00:46:21] sagt

[00:46:21] sogar

[00:46:22] auf

[00:46:22] eine

[00:46:22] Frage

[00:49:53] Ära

[00:49:53] die

[00:49:54] zweite

[00:49:54] Hälfte

[00:49:54] der

[00:49:55] 70er

[00:49:55] und

[00:49:55] das

[00:49:55] was

[00:49:56] Hannah

[00:49:56] Arendt

[00:49:56] versucht

[00:49:57] zu

[00:49:59] formulieren

[00:50:00] dem

[00:50:00] widerspricht

[00:50:01] Reagan

[00:50:01] vehement

[00:50:02] man

[00:50:03] kann

[00:50:03] sich

[00:50:03] richtig

[00:50:04] vorstellen

[00:50:04] wie er

[00:50:04] in

[00:50:05] irgendwelchen

[00:50:05] Kabinett

[00:50:06] Meetings

[00:50:06] sagt

[00:50:06] es mag

[00:50:07] alles

[00:50:07] so

[00:50:07] sein

[00:50:07] und

[00:50:08] in

[00:50:08] Wahrheit

[00:50:08] müssten

[00:50:08] wir

[00:50:08] auf das

[00:50:09] achten

[00:50:09] und

[00:50:09] auf das

[00:50:10] achten

[00:50:11] aber

[00:50:11] wir

[00:50:11] müssen

[00:50:12] den

[00:50:12] amerikanischen

[00:50:13] Traum

[00:50:13] wieder

[00:50:13] beleben

[00:50:14] wir

[00:50:14] müssen

[00:50:14] die

[00:50:15] Fantasien

[00:50:15] unserer

[00:50:16] Bürger

[00:50:17] erheben

[00:50:18] zu

[00:50:18] etwas

[00:50:18] dass

[00:50:19] sie

[00:50:19] sich

[00:50:19] eben

[00:50:20] wieder

[00:50:20] wie das

[00:50:20] auserwählte

[00:50:21] Volk

[00:50:21] vorkommen

[00:50:21] können

[00:50:22] und so

[00:50:22] weiter

[00:50:23] und so

[00:50:23] fort

[00:50:23] und

[00:50:23] diesem

[00:50:24] Zug

[00:50:25] der

[00:50:25] Zeit

[00:50:25] sind wir

[00:50:26] eigentlich

[00:50:26] wirklich

[00:50:26] nicht

[00:50:27] entkommen

[00:50:27] und

[00:50:28] haben

[00:50:28] jetzt

[00:50:28] den

[00:50:29] aberwitzigsten

[00:50:30] die

[00:50:30] Isolde Karim

[00:50:31] nannte ihn

[00:50:31] sehr schön

[00:50:32] einen

[00:50:32] wahnsinnigen

[00:50:33] Priester

[00:50:34] im Grunde

[00:50:35] hat es auch

[00:50:35] viel mit

[00:50:35] der Rückkehr

[00:50:36] des

[00:50:36] Religiösen

[00:50:37] zu tun

[00:50:37] ins

[00:50:54] und so

[00:50:55] wenn man

[00:50:55] an jemanden

[00:50:56] glaubt

[00:50:56] und

[00:50:56] etwas

[00:50:57] kann

[00:50:57] gar

[00:50:57] nicht

[00:50:58] fake

[00:50:58] sein

[00:50:58] oder

[00:50:58] falsch

[00:50:59] sein

[00:50:59] wenn es

[00:50:59] doch

[00:50:59] genau

[00:51:00] dem

[00:51:00] zu

[00:51:00] entsprechen

[00:51:01] scheint

[00:51:01] was

[00:51:14] ich

[00:51:21] diese

[00:51:22] Ängste

[00:51:22] die

[00:51:23] waren

[00:51:23] vielleicht

[00:51:23] übertrieben

[00:51:24] die

[00:51:24] Militäranlagen

[00:51:25] in Europa

[00:51:26] Pershing

[00:51:27] diese

[00:51:28] Rede von

[00:51:28] Star Wars

[00:51:29] also allein

[00:51:29] dass er

[00:51:30] den damals

[00:51:31] berühmtesten

[00:51:31] Film

[00:51:32] ever

[00:51:32] Krieg der

[00:51:33] Sterne

[00:51:33] dass er

[00:51:34] diesen

[00:51:34] Begriff

[00:51:34] wählt

[00:51:35] um sein

[00:51:35] geplantes

[00:51:36] Satelliten

[00:51:37] Weltraum

[00:51:38] Militärsystem

[00:51:39] damit zu

[00:51:40] bezeichnen

[00:51:41] also das

[00:51:42] spürte man

[00:51:42] schon damals

[00:51:43] dass da

[00:51:44] eine Gefahr

[00:51:45] darin steckt

[00:51:45] dieses illusionäre

[00:51:46] Gehabe

[00:51:47] und diese

[00:51:48] fast wie eine

[00:51:48] Fernsehserie

[00:51:49] oder wie so

[00:51:50] ein Stück

[00:51:50] Popkultur

[00:51:51] sich abspielende

[00:51:52] US-Politik

[00:51:53] dann hat er halt

[00:51:54] das Glück gehabt

[00:51:55] dass es ihm

[00:51:56] wirklich gelungen

[00:51:56] ist die

[00:51:57] Sowjetunion

[00:51:58] quasi die Knie

[00:51:59] zu zwingen

[00:52:00] oder sich

[00:52:00] selber

[00:52:01] aufzulösen

[00:52:01] was im

[00:52:02] Nachhalt

[00:52:03] so eine

[00:52:03] hohe

[00:52:04] Reputation

[00:52:05] und so eine

[00:52:06] wesentliche Rolle

[00:52:07] in der

[00:52:08] Zeitgeschichte

[00:52:09] gibt

[00:52:09] ich habe das

[00:52:10] zu wenig

[00:52:11] genau studiert

[00:52:11] um jetzt

[00:52:12] sagen zu können

[00:52:12] was Reagans

[00:52:13] persönliche Rolle

[00:52:14] da wirklich war

[00:52:15] ich würde

[00:52:16] reflexartig

[00:52:17] immer meinen

[00:52:17] dass die Rolle

[00:52:18] Gorbatschows

[00:52:18] die wichtigere

[00:52:20] war

[00:52:20] in diesem

[00:52:20] Moment

[00:52:21] aber

[00:52:22] bevor es

[00:52:23] dazu kam

[00:52:23] war das

[00:52:24] irgendwie

[00:52:24] auch eine Art

[00:52:25] Wahn

[00:52:25] und ich habe

[00:52:26] schon

[00:52:26] also ich kann mich

[00:52:27] schon erinnern

[00:52:27] ich habe 1983

[00:52:29] maturiert

[00:52:29] wir haben

[00:52:30] wahnsinnig viel

[00:52:31] über das

[00:52:31] geredet

[00:52:32] und auch in

[00:52:32] meinen ersten

[00:52:33] Jahren

[00:52:34] da auf der

[00:52:34] Uni

[00:52:34] und so

[00:52:35] das war

[00:52:36] eine

[00:52:36] Bedrückung

[00:52:37] und die

[00:52:37] war nicht

[00:52:37] nur die

[00:52:38] Bedrückung

[00:52:38] angesichts

[00:52:39] der drohenden

[00:52:40] nuklearen

[00:52:40] Szenarien

[00:52:41] sondern die

[00:52:42] Bedrückung

[00:52:43] über das

[00:52:43] Level

[00:52:43] auf dem

[00:52:44] hier

[00:52:44] von Dingen

[00:52:46] geredet wird

[00:52:46] die die

[00:52:47] Weltbevölkerung

[00:52:48] eigentlich

[00:52:48] und zumindest

[00:52:49] die amerikanische

[00:52:49] Bevölkerung

[00:52:50] also Milliarden

[00:52:51] Menschen

[00:52:51] betreffen

[00:52:52] und es wird

[00:52:53] geredet

[00:52:53] wie in einer

[00:52:54] der Fernsehserien

[00:52:55] die ich mit

[00:52:55] sechs Jahren

[00:52:56] im ORF

[00:52:57] gesehen habe

[00:52:57] eine sehr schöne

[00:52:58] Klammer zum Ende

[00:52:59] unseres Gesprächs

[00:53:02] 365 über

[00:53:03] Medien reden

[00:53:04] auf

[00:53:05] vsom.tv

[00:53:06] oder auf

[00:53:07] allen gängigen

[00:53:07] Podcast

[00:53:08] Plattformen

[00:53:08] finden sich

[00:53:09] sämtliche

[00:53:09] Gespräche

[00:53:10] aus dieser

[00:53:10] Reihe

[00:53:11] vielleicht auch

[00:53:12] interessant

[00:53:12] das Gespräch

[00:53:13] mit dem

[00:53:14] derzeitigen

[00:53:14] Leiter des

[00:53:15] Filmmuseums

[00:53:16] mit Michael

[00:53:17] Löbenstein

[00:53:18] Folge

[00:53:18] 326

[00:53:19] oder das

[00:53:20] Gespräch

[00:53:21] mit der

[00:53:21] Biennale

[00:53:22] Mitarbeiterin

[00:53:22] Katja

[00:53:23] Wiederspahn

[00:53:24] Folge

[00:53:24] 344

[00:53:25] vielleicht auch

[00:53:26] interessant

[00:53:27] das Gespräch

[00:53:28] 328

[00:53:29] mit Markus

[00:53:30] Schlagmitweit

[00:53:31] er ist der

[00:53:32] Bruder

[00:53:32] der Co-Autorin

[00:53:34] von

[00:53:34] Henry

[00:53:35] Fonda

[00:53:35] for

[00:53:35] President

[00:53:38] Ich würde nur noch

[00:53:39] gern nochmal

[00:53:39] jetzt eben

[00:53:40] wir haben ja

[00:53:41] jetzt schon viel

[00:53:41] von der Rückwirkung

[00:53:42] sozusagen des

[00:53:43] Fiktiven

[00:53:43] auf die

[00:53:44] Realität

[00:53:44] gesprochen

[00:53:45] ich würde

[00:53:46] jetzt nochmal

[00:53:47] ganz zum Ende

[00:53:47] nochmal so ein

[00:53:48] Dingster heraus

[00:53:49] weil ich das

[00:53:49] für so

[00:53:49] signifikant

[00:53:50] halte

[00:53:51] nämlich

[00:53:52] angesichts

[00:53:53] Doomstone

[00:53:53] die Geschichte

[00:53:54] des Aufblühens

[00:53:56] und des

[00:53:56] Niedergangs

[00:53:57] und des

[00:53:57] dann wieder

[00:53:58] Aufblühens

[00:53:59] durch

[00:53:59] Reenactment

[00:54:00] ist doch etwas

[00:54:01] was

[00:54:01] zieht sich

[00:54:02] durch Stellung

[00:54:02] deines

[00:54:03] zum Zweck

[00:54:04] touristischer

[00:54:04] Verwertung

[00:54:05] hauptsächlich

[00:54:05] oder in dem Fall

[00:54:06] würdest du

[00:54:07] wirklich sagen

[00:54:08] dass diese Art

[00:54:08] des Pragmatismus

[00:54:10] was das ja auch ist

[00:54:10] weil man ist an einem Ort

[00:54:12] und so

[00:54:12] und was macht man

[00:54:13] an dem Ort

[00:54:14] man lässt die Geschichte

[00:54:15] halt wieder aufblühlen

[00:54:16] und macht Kohle damit

[00:54:17] aber würdest du sagen

[00:54:18] dass das

[00:54:18] vielleicht zu typisch

[00:54:20] für die amerikanische

[00:54:21] Gesellschaft ist

[00:54:22] krank die

[00:54:23] amerikanische Gesellschaft

[00:54:24] vielleicht ein bisschen

[00:54:25] daran dass es sich

[00:54:26] in manchen

[00:54:27] dieser Bereiche

[00:54:28] einfach zu

[00:54:29] einfach macht

[00:54:29] dort wo das

[00:54:30] Geld auf der

[00:54:31] Straße liegt

[00:54:31] da hebe ich es

[00:54:32] auf

[00:54:32] also da

[00:54:33] würde ich jetzt

[00:54:34] mal sagen

[00:54:34] dass die

[00:54:35] Menschen

[00:54:35] die das

[00:54:35] Sissi Museum

[00:54:36] in der

[00:54:36] Wiener Hofburg

[00:54:37] erfunden haben

[00:54:38] mindestens so

[00:54:39] talentiert waren

[00:54:40] wie die Amerikaner

[00:54:41] ausgezeichnet

[00:54:42] also ich meine

[00:54:43] das vielleicht

[00:54:43] könnte man jetzt

[00:54:44] sagen

[00:54:44] das kommt alles

[00:54:45] aus Amerika

[00:54:45] das hat es aber schon

[00:54:46] in meiner Jugend

[00:54:46] geheißen

[00:54:47] das kommt alles

[00:54:49] aus Amerika

[00:54:49] der Kühlschrank

[00:54:50] auch

[00:54:50] aber sind wir froh

[00:54:51] dass wir ihn haben

[00:54:52] oder der Rock'n'Roll

[00:54:53] noch froher

[00:54:54] dass wir ihn haben

[00:54:55] vielleicht kommt auch

[00:54:57] diese Art

[00:54:57] der Bewirtschaftung

[00:54:59] von Geschichte

[00:54:59] der touristischen

[00:55:01] und sehr

[00:55:01] sehr

[00:55:03] reduktionistischen

[00:55:04] Bewirtschaftung

[00:55:04] von Geschichte

[00:55:05] im Grunde

[00:55:06] im Modus

[00:55:06] der Populärkultur

[00:55:07] aus Amerika

[00:55:08] aber ich glaube

[00:55:09] das können

[00:55:10] mittlerweile

[00:55:10] die meisten

[00:55:11] europäischen

[00:55:12] Großstädte

[00:55:12] und Länder

[00:55:13] auch ganz gut

[00:55:14] das stimmt natürlich

[00:55:15] total

[00:55:16] dass ich diesen

[00:55:16] Faden des

[00:55:17] Reenactments

[00:55:18] von Geschichte

[00:55:19] das war einer

[00:55:20] von sechs

[00:55:20] sieben

[00:55:21] thematischen

[00:55:22] Strängen

[00:55:23] die ich verfolgen

[00:55:23] wollte

[00:55:24] ich will die jetzt

[00:55:25] auch nicht

[00:55:25] aufzählen

[00:55:26] das spürt man

[00:55:27] eh vielleicht

[00:55:27] ist egal

[00:55:28] vielleicht auch

[00:55:28] nicht

[00:55:29] aber

[00:55:30] also man kann

[00:55:31] was du mit

[00:55:31] Tombstone

[00:55:32] aus den

[00:55:33] 1880er Jahren

[00:55:34] benennst

[00:55:34] ist natürlich

[00:55:35] schon etwas

[00:55:35] das wir in Europa

[00:55:36] weniger gut kennen

[00:55:37] dieses

[00:55:38] Boomtown

[00:55:39] mäßige

[00:55:40] plötzliche

[00:55:41] anwachsen

[00:55:42] von einem

[00:55:42] Nicht-Ort

[00:55:43] zu einer der

[00:55:44] größten Städte

[00:55:45] des Landes

[00:55:45] und zu einer

[00:55:46] der reichsten

[00:55:46] Städte des Landes

[00:55:47] weil sie dort

[00:55:47] Silber gefunden haben

[00:55:49] und dass das aber

[00:55:50] nach zehn

[00:55:51] zwölf Jahren

[00:55:51] wieder vorbei ist

[00:55:52] also da sind

[00:55:53] sehr viele

[00:55:53] Menschen

[00:55:54] ums Leben

[00:55:54] gekommen

[00:55:54] sehr viele

[00:55:55] chinesische

[00:55:56] deutsche

[00:55:56] irische

[00:55:57] Arbeiter

[00:55:58] in den

[00:55:58] Minen

[00:55:58] ums Leben

[00:55:59] gekommen

[00:56:11] und praktisch

[00:56:12] alle

[00:56:12] Gräber

[00:56:13] dort

[00:56:13] stammen

[00:56:13] aus der

[00:56:14] Zeit

[00:56:15] 1879

[00:56:16] bis

[00:56:17] 1891

[00:56:17] dann war es

[00:56:18] schon wieder

[00:56:19] vorbei

[00:56:20] und wir erinnern

[00:56:21] das weil halt

[00:56:22] der Marshall

[00:56:22] Wyatt Earp

[00:56:23] und der

[00:56:24] Gunfight

[00:56:24] at the OK

[00:56:25] Corral

[00:56:25] Teile der

[00:56:26] literarischen

[00:56:27] und dann vor allem

[00:56:28] filmischen

[00:56:29] Geschichtserinnerung

[00:56:30] wurden

[00:56:30] aber es ist ein

[00:56:32] wahnsinnig kurzer

[00:56:32] Moment

[00:56:33] und der spielt

[00:56:34] sich aber an

[00:56:34] verschiedenen

[00:56:35] mit dem

[00:56:35] Goldrausch

[00:56:36] auch anderswo

[00:56:36] also diese

[00:56:38] Fähigkeit

[00:56:38] der amerikanischen

[00:56:39] Gesellschaft

[00:56:40] Gelegenheiten

[00:56:41] beim Schopf

[00:56:41] zu packen

[00:56:42] daraus etwas

[00:56:43] zu machen

[00:56:43] und gleich

[00:56:44] etwas riesiges

[00:56:45] und sehr

[00:56:45] einträgliches

[00:56:46] zu machen

[00:56:46] und das auch

[00:56:47] gleich wieder

[00:56:48] zu verlassen

[00:56:49] wenn anderswo

[00:56:49] ein noch

[00:56:50] einträglicherer

[00:56:51] Deal

[00:56:51] wartet

[00:56:52] das ist schon

[00:56:53] vielleicht etwas

[00:56:53] spezifisches

[00:56:54] für diese

[00:56:55] Gesellschaft

[00:56:55] und für

[00:56:56] diese

[00:56:58] Einwanderergesellschaft

[00:56:58] das besteht

[00:56:59] abgesehen von

[00:57:00] den

[00:57:01] Ureinwohnern

[00:57:02] und von denen

[00:57:02] die versklavt

[00:57:03] wurden und aus

[00:57:04] Afrika

[00:57:04] rübergebracht

[00:57:05] wurden

[00:57:05] besteht das Land

[00:57:06] ja aus

[00:57:07] Menschen

[00:57:08] die Familien

[00:57:08] angehören

[00:57:09] die ihr

[00:57:10] altes Leben

[00:57:10] in Europa

[00:57:11] bleiben haben

[00:57:12] lassen

[00:57:12] und eine

[00:57:13] radikale

[00:57:13] Entscheidung

[00:57:14] getroffen

[00:57:14] haben

[00:57:14] um sich

[00:57:14] neu

[00:57:15] zu erfinden

[00:57:16] im

[00:57:16] anderen

[00:57:16] Kontinent

[00:57:17] und dieser

[00:57:17] Spirit

[00:57:18] wirkt da bis

[00:57:19] heute wahrscheinlich

[00:57:20] weiter oder ist

[00:57:21] auch da in

[00:57:21] Tombstone

[00:57:22] noch zu finden

[00:57:23] auch die

[00:57:24] Gewalt

[00:57:25] also dass man

[00:57:26] so humanistische

[00:57:27] Rücksichten

[00:57:28] nicht in dem

[00:57:29] Maße vielleicht

[00:57:30] anwendet

[00:57:31] oder zu benötigen

[00:57:32] glaubt wie sie

[00:57:33] in Europa

[00:57:33] wahrscheinlich

[00:57:34] zur selben Zeit

[00:57:35] schon als

[00:57:36] wesentlich

[00:57:36] gegolten

[00:57:37] hätten

[00:57:37] also dass man

[00:57:38] eben

[00:57:39] ganze Völker

[00:57:40] auslöscht

[00:57:40] im Laufe der

[00:57:41] Jahrzehnte

[00:57:42] wie das halt mit der

[00:57:43] Eisenbahn und

[00:57:46] vollständigen

[00:57:46] Eroberung des

[00:57:48] Kontinents bis zum

[00:57:50] Pazifik halt

[00:57:50] stattfand

[00:57:51] dieses sich

[00:57:52] wieder erfinden

[00:57:53] ist im Fall von

[00:57:53] Tombstone halt

[00:57:54] besonders

[00:57:55] augenscheinlich

[00:57:56] weil das war

[00:57:56] praktisch eine

[00:57:57] Geisterstadt

[00:57:58] jahrzehntelang

[00:57:59] war da

[00:57:59] niemand mehr

[00:58:00] aber

[00:58:01] Einsicht oder

[00:58:02] das Erkennen

[00:58:03] dass durch

[00:58:03] diese Filme

[00:58:04] durch diese

[00:58:05] Romane und

[00:58:05] dann durch

[00:58:06] diese Filme

[00:58:07] Leute gerne

[00:58:08] kommen und

[00:58:09] sich dazu eine

[00:58:10] Geisterstadt

[00:58:10] anschauen

[00:58:11] und ah da

[00:58:11] war das

[00:58:12] wo der

[00:58:12] Wyatt Earp

[00:58:13] und die

[00:58:13] Kleinten

[00:58:14] sich

[00:58:26] Formen

[00:58:26] natürlich

[00:58:26] aber

[00:58:27] medial

[00:58:27] so

[00:58:28] aufzumotzen

[00:58:29] das

[00:58:30] Musterbeispiel

[00:58:31] war das

[00:58:31] Lincoln Museum

[00:58:32] in Springfield

[00:58:33] das haben wir

[00:58:34] im Film

[00:58:35] nicht drinnen

[00:58:35] aber da

[00:58:36] haben sie

[00:58:36] es gibt in

[00:58:38] Springfield

[00:58:38] und rundherum

[00:58:39] alle möglichen

[00:58:39] Orte

[00:58:40] die an

[00:58:40] Lincoln

[00:58:40] erinnern

[00:58:41] das Haus

[00:58:41] wo er zuletzt

[00:58:42] gelebt hat

[00:58:42] und so weiter

[00:58:43] aber dieses

[00:58:44] Museum

[00:58:45] da haben sie

[00:58:45] einen Menschen

[00:58:46] von Disney

[00:58:47] engagiert

[00:58:47] bewusst

[00:58:48] einen

[00:58:49] Executive

[00:58:49] jemand der

[00:58:50] lange Zeit

[00:58:50] bei Disney

[00:58:51] gearbeitet

[00:58:52] hat

[00:58:52] in Kalifornien

[00:58:53] wurde engagiert

[00:58:54] um das

[00:58:54] Lincoln Museum

[00:58:55] in den

[00:58:55] späten

[00:58:56] 90er Jahren

[00:58:57] aufzubauen

[00:58:58] zu gestalten

[00:58:59] und die

[00:58:59] Dynamik

[00:59:00] die Rezeption

[00:59:01] das Verhältnis

[00:59:02] zu den Zuschauern

[00:59:03] zu den Besuchern

[00:59:04] zu gestalten

[00:59:05] und dort

[00:59:06] spült sich

[00:59:06] wirklich auf

[00:59:07] allen medialen

[00:59:08] Ebenen ab

[00:59:08] also man

[00:59:09] es ist für uns

[00:59:10] drei Österreicher

[00:59:11] war das ein Grauen

[00:59:12] wir haben zwar dort

[00:59:13] gedreht

[00:59:14] ein bisschen

[00:59:14] das aber alles

[00:59:15] nicht verwendet

[00:59:16] weil da wird

[00:59:17] mit 3D

[00:59:18] auf Theaterbühnen

[00:59:19] wo ein

[00:59:20] leibhaftiger

[00:59:20] Schauspieler

[00:59:21] zugleich aber

[00:59:21] 3D-Effekte

[00:59:23] und Special Effects

[00:59:24] irgendwelche

[00:59:25] Episoden

[00:59:25] aus Lincolns

[00:59:26] Leben

[00:59:27] reinszenieren

[00:59:28] man kann

[00:59:29] durch keinen

[00:59:29] Raum gehen

[00:59:30] aus dem

[00:59:30] einem

[00:59:30] nicht aus

[00:59:31] 17

[00:59:31] Lautsprechern

[00:59:32] irgendwelche

[00:59:33] nachgesprochenen

[00:59:33] Lincoln-Reden

[00:59:34] oder so

[00:59:35] also das ist

[00:59:36] ein

[00:59:36] pures

[00:59:37] Entertainment-Spektakel

[00:59:38] und da gibt es

[00:59:39] natürlich schon

[00:59:39] Abstufungen

[00:59:40] darum hat uns dann

[00:59:41] dieses

[00:59:41] New Salem

[00:59:42] das wir im Film

[00:59:43] sehr wohl

[00:59:43] verwendet haben

[00:59:44] eigentlich gefallen

[00:59:45] das ist vielleicht

[00:59:46] weil es

[00:59:46] nostalgisch ist

[00:59:47] das ist

[00:59:47] altmodisch

[00:59:48] das ist

[00:59:48] dieses

[00:59:49] aus Holz

[00:59:50] Hütten bestehende

[00:59:51] Dorf

[00:59:51] in dem

[00:59:52] Lincoln als junger

[00:59:53] Mensch

[00:59:53] bevor er

[00:59:53] Politiker wurde

[00:59:54] gelebt hat

[00:59:55] und seine große

[00:59:55] Liebe Anne

[00:59:56] Rutledge gelebt hat

[00:59:57] die dann jung

[00:59:58] verstorben ist

[00:59:59] und wenn man dort

[01:00:00] durchgeht hat man

[01:00:01] das Gefühl

[01:00:01] man geht wirklich

[01:00:03] durch die

[01:00:03] und das sind auch

[01:00:04] die

[01:00:04] Holzhäuser

[01:00:05] hat mehr oder weniger

[01:00:06] gut restauriert

[01:00:07] die es schon in den

[01:00:07] 1830er Jahren gab

[01:00:08] aber dann

[01:00:09] begegnen einem

[01:00:10] auf einmal

[01:00:10] Personen

[01:00:11] die verkleidet

[01:00:12] sind in den

[01:00:13] Gewändern der

[01:00:14] 1830er Jahre

[01:00:15] und man merkt

[01:00:16] ah die haben

[01:00:17] da Leute

[01:00:17] und die heißen

[01:00:19] Historical

[01:00:19] Interpreters

[01:00:20] diese Menschen

[01:00:21] das sind meistens

[01:00:22] gebildete Leute

[01:00:24] viele von ihnen

[01:00:25] schon in Pension

[01:00:25] die auf Teilzeitarbeit

[01:00:27] und freiwilligen Basis

[01:00:28] diese Rollen spielen

[01:00:30] also die sind von

[01:00:30] 10 Uhr Vormittag

[01:00:32] bis 5 am Nachmittag

[01:00:33] dort und wandeln

[01:00:34] durch diese Häuser

[01:00:35] man sieht die

[01:00:37] zeitgenössischen

[01:00:37] heutigen Touristen

[01:00:38] und man sieht auch

[01:00:40] einzelne Personen

[01:00:41] die so

[01:00:41] das heißt auch das ist

[01:00:43] schon ein

[01:00:43] Reenactment

[01:00:44] natürlich

[01:00:44] durch und durch

[01:00:45] aber das

[01:00:46] Historical

[01:00:47] Interpretertum

[01:00:48] besteht darin

[01:00:48] dass man mit denen

[01:00:49] ins Gespräch kommen kann

[01:00:50] und die wissen

[01:00:51] wirklich was

[01:00:51] also die Dame

[01:00:53] sitzt da vor dir

[01:00:54] in ihrem

[01:00:54] quasi frühen

[01:00:56] 19. Jahrhundert

[01:00:56] Kostüm

[01:00:57] kann dir aber

[01:00:57] jedes Detail

[01:00:58] aus Lincolns

[01:00:59] frühem Leben

[01:00:59] erzählen

[01:01:01] also das sind

[01:01:01] so Mischungen

[01:01:02] aus

[01:01:02] Living Books

[01:01:03] Living Books

[01:01:04] genau

[01:01:04] Mischungen aus

[01:01:05] Faktenwissen

[01:01:06] ein bisschen

[01:01:06] aus Schauspielerei

[01:01:08] also da merkt man auch

[01:01:09] wie sich das verbindet

[01:01:10] und weil das Kino

[01:01:11] ja selber

[01:01:12] eine Reenactment

[01:01:13] Maschine ist

[01:01:14] und weil im

[01:01:15] amerikanischen Kino

[01:01:16] Geschichtsfilme

[01:01:17] ob jetzt historische

[01:01:19] Eben oder auch

[01:01:20] intimere

[01:01:20] Formen des Kinos

[01:01:22] Geschichts

[01:01:23] Darstellung

[01:01:24] und immer wieder

[01:01:25] neu

[01:01:26] sich auch der eigenen

[01:01:27] amerikanischen

[01:01:28] Identität

[01:01:28] versichernde

[01:01:29] Erzählungen

[01:01:31] über die eigene

[01:01:32] Geschichte gibt

[01:01:33] dachte ich ja

[01:01:34] man widmet sich

[01:01:35] dem

[01:01:35] Ford und

[01:01:35] von

[01:01:36] da haben

[01:01:36] besonders oft

[01:01:37] solche historischen

[01:01:38] Konstellationen und

[01:01:39] Figuren

[01:01:39] quasi

[01:01:40] nachgespielt

[01:01:41] in diesen

[01:01:41] Filmen

[01:01:41] dann schaue ich

[01:01:42] mir auch an

[01:01:43] oder dann

[01:01:43] interessiert mich

[01:01:44] auch auf welchen

[01:01:45] anderen Ebenen

[01:01:45] das noch geschieht

[01:01:46] und das

[01:01:47] simpelste

[01:01:48] trivialste

[01:01:49] sind die

[01:01:50] abertausenden

[01:01:51] Marker

[01:01:51] auf den

[01:01:52] Straßen

[01:01:52] Du fährst 200 Meter

[01:01:54] auf der

[01:01:54] Autostraße

[01:01:55] und findest eine

[01:01:56] Tafel in der dir

[01:01:57] bis ins letzte

[01:01:58] Detail erklärt wird

[01:01:58] was an dieser

[01:01:59] Stelle geschah

[01:02:00] Das ist natürlich

[01:02:01] sehr trocken

[01:02:02] aber man wird

[01:02:03] ständig damit

[01:02:04] konfrontiert

[01:02:04] und wenn es

[01:02:05] schon ein bisschen

[01:02:05] spannender wird

[01:02:06] ist das ist der Ort

[01:02:07] an dem

[01:02:07] Billy the Kid

[01:02:08] umgekommen ist

[01:02:09] und da ist dann

[01:02:10] eine Billy the Kid

[01:02:10] Statue

[01:02:11] und unter die

[01:02:12] letzte Bank

[01:02:13] die Jesse James

[01:02:14] überfallen hat

[01:02:15] das hat jetzt mit

[01:02:16] unserem Film nichts

[01:02:16] zu tun

[01:02:16] aber das war bei

[01:02:17] einer früheren Reise

[01:02:18] hat mich das

[01:02:18] fasziniert

[01:02:19] oder der

[01:02:20] Soda Fountain

[01:02:22] wo

[01:02:22] der spätere

[01:02:23] Präsident

[01:02:23] Harry S.

[01:02:24] Truman

[01:02:24] als Teenager

[01:02:26] Ice Cream

[01:02:27] und Fruchtsaft

[01:02:28] ausgeschenkt hat

[01:02:29] also jeder

[01:02:30] Ort hat das

[01:02:31] Potenzial

[01:02:32] hat man das

[01:02:32] Gefühl

[01:02:32] aufgeladen zu werden

[01:02:34] mit so einer

[01:02:34] natürlich immer

[01:02:36] Prominenzgeschichte

[01:02:36] es muss schon

[01:02:37] mit irgendeiner

[01:02:38] prominenter

[01:02:38] Verbrecher

[01:02:39] oder ein

[01:02:39] prominenter

[01:02:40] Präsident sein

[01:02:41] aber

[01:02:41] wir haben das

[01:02:42] gar nicht mehr

[01:02:43] so jetzt

[01:02:43] im Bewusstsein

[01:02:44] aber erst vor

[01:02:44] wenigen Monaten

[01:02:45] wäre fast wieder

[01:02:46] so ein

[01:02:46] historischer Ort

[01:02:47] entstanden

[01:02:47] und dann hätten

[01:02:48] wir heute

[01:02:48] keinen Trump

[01:02:49] als Präsident

[01:02:49] nämlich dann

[01:02:50] wäre dort

[01:02:50] ein Ort

[01:02:51] wo er erschossen

[01:02:51] worden wäre

[01:02:52] wäre wahrscheinlich

[01:02:53] zum Pilgerort

[01:02:54] geworden

[01:02:54] Alexander

[01:02:55] Horvath

[01:02:56] haben Sie eine

[01:02:57] europäische Figur

[01:02:58] im Kopf

[01:02:58] aus der

[01:02:59] Kinogeschichte

[01:03:00] an der man

[01:03:02] die europäische

[01:03:02] Geschichte

[01:03:03] genauso

[01:03:03] erzählen könnte

[01:03:04] wie jetzt

[01:03:05] wie jetzt

[01:03:06] bei Ihrem

[01:03:06] Stück

[01:03:06] davon

[01:03:07] da das war

[01:03:08] ich meine

[01:03:09] in den USA

[01:03:10] ist halt das

[01:03:10] Glück

[01:03:10] unter Anführungszeichen

[01:03:11] dass es um eine

[01:03:12] nicht jetzt was die

[01:03:13] Ureinwohner betrifft

[01:03:15] aber das was wir

[01:03:16] in den heutigen

[01:03:17] USA meinen

[01:03:18] ist halt eine

[01:03:18] relativ noch

[01:03:19] überschaubare

[01:03:20] bei sich

[01:03:21] 250

[01:03:21] 300

[01:03:22] jährige

[01:03:23] Geschichte

[01:03:23] wenn man von der

[01:03:24] europäischen

[01:03:25] Geschichte

[01:03:25] redet

[01:03:26] dann müsste man

[01:03:26] sich fragen

[01:03:27] wer verbindet

[01:03:28] die

[01:03:28] athenische

[01:03:28] Demokratie

[01:03:29] mit unserer

[01:03:29] Gegenwart

[01:03:30] ich nehme jetzt mal an

[01:03:32] dass die Frage

[01:03:32] sich

[01:03:33] oder ich könnte

[01:03:34] eine Antwort geben

[01:03:35] wenn sich die Frage

[01:03:35] aufs 20. Jahrhundert

[01:03:37] bezieht

[01:03:37] und eine Filmfigur

[01:03:39] das sage ich aber

[01:03:40] jetzt nicht

[01:03:40] weil ich glauben

[01:03:41] machen möchte

[01:03:42] dass das mein

[01:03:43] nächstes Projekt

[01:03:43] sei

[01:03:44] weil das

[01:03:44] erstens gibt es

[01:03:46] über diesen

[01:03:46] Mann schon

[01:03:47] Fernsehfilme

[01:03:48] zumindest

[01:03:49] aber ich habe

[01:03:50] immer ein

[01:03:51] großes

[01:03:52] Interesse

[01:03:53] und Fable

[01:03:53] für

[01:03:54] und

[01:03:54] in einer

[01:03:55] fast ähnlichen

[01:03:56] Weise wie Fonda

[01:03:57] extrem gemischte

[01:03:58] Gefühle

[01:04:00] entdecke ich

[01:04:00] in dieser Person

[01:04:01] und damit meine ich

[01:04:02] den Schauspieler

[01:04:02] Peter Lore

[01:04:03] erstens

[01:04:04] jemand

[01:04:04] unmittelbar

[01:04:05] aus meinem

[01:04:05] Kulturraum

[01:04:06] ich bin nicht

[01:04:09] aus der

[01:04:09] K&K

[01:04:10] Monarchie

[01:04:10] aber

[01:04:10] aus dem

[01:04:11] was wir

[01:04:12] als unseren

[01:04:12] Kulturraum

[01:04:13] empfinden

[01:04:13] stammt

[01:04:15] und der in Wien

[01:04:15] zum Schauspieler

[01:04:16] zuerst

[01:04:17] Bankbeamter wurde

[01:04:18] dann mit dem

[01:04:19] Erfinder des

[01:04:20] Psychodramas

[01:04:21] Jakob Moreno

[01:04:22] das Psychodrama

[01:04:23] das

[01:04:23] Degreifspiel

[01:04:25] das improvisierende

[01:04:26] Theaterspiel

[01:04:27] trainiert hat

[01:04:28] und dann wirklich

[01:04:28] Schauspieler wurde

[01:04:29] Bert Prechts

[01:04:30] Lieblings Schauspieler wurde

[01:04:31] nach Berlin ging

[01:04:32] und dann auch

[01:04:33] als Jude ins Exil

[01:04:34] musste und eine

[01:04:35] eigentlich auf den

[01:04:36] ersten Blick

[01:04:37] traurige

[01:04:37] Laufbahn und

[01:04:38] Biografie hatte

[01:04:39] morphiumsüchtig

[01:04:40] war schon relativ

[01:04:41] früh und mit 59

[01:04:42] Jahren schon wieder

[01:04:43] gestorben ist

[01:04:44] in dem Jahr

[01:04:44] in dem ich

[01:04:45] geboren bin

[01:04:46] und die Filme

[01:04:48] und er selber

[01:04:49] sein Spiel

[01:04:49] der hat mich

[01:04:50] auch begleitet

[01:04:51] ich glaube so

[01:04:51] ungefähr ähnlich

[01:04:52] lange wie Fonda

[01:04:53] weil Arsen und

[01:04:54] Spitzenhäubchen

[01:04:55] und den Malteserfalken

[01:04:56] und Casablanca

[01:04:57] habe ich mir mit

[01:04:58] meinen Eltern

[01:04:59] auch ungefähr

[01:04:59] in der Zeit

[01:05:00] angesehen

[01:05:01] im Burkino

[01:05:02] zum Beispiel

[01:05:03] oder auch in

[01:05:03] Paris

[01:05:04] als ich Fonda

[01:05:04] Filme zum ersten

[01:05:05] Mal sah

[01:05:06] also der Peter

[01:05:06] Lore begleitet

[01:05:07] mich genauso lang

[01:05:08] ich habe kürzlich

[01:05:09] in einer Art

[01:05:09] Doku als Experte

[01:05:11] quasi mitgewirkt

[01:05:12] und wurde halt

[01:05:12] befragt

[01:05:14] der vor einem

[01:05:15] halben Jahr

[01:05:15] ausgestrahlt wurde

[01:05:16] und dabei habe ich

[01:05:17] wieder gemerkt

[01:05:18] der lässt mich

[01:05:19] nicht los

[01:05:19] ich habe auch

[01:05:20] zudem schon

[01:05:20] Retrospektiven

[01:05:21] gemacht

[01:05:22] wir haben im

[01:05:22] Filmmuseum

[01:05:23] ein Buch

[01:05:23] mit dem

[01:05:24] Schollner Verlag

[01:05:25] über

[01:05:26] Peter Lore

[01:05:26] gemacht

[01:05:28] wenn Peter

[01:05:29] Lore

[01:05:29] neben seiner

[01:05:30] unglaublichen

[01:05:31] Qualität

[01:05:32] als Schauspieler

[01:05:32] die er allzu

[01:05:33] selten

[01:05:33] vielleicht

[01:05:34] komplett

[01:05:34] ausagieren

[01:05:35] konnte

[01:05:35] weil er halt

[01:05:36] auch

[01:05:36] dem

[01:05:36] Stereotyp

[01:05:37] oder dem

[01:05:38] Typecasting

[01:05:38] in Hollywood

[01:05:39] teilweise zum

[01:05:40] Opfer

[01:05:40] fiel

[01:05:41] aber der

[01:05:41] konnte

[01:05:42] natürlich noch

[01:05:42] viel mehr

[01:05:43] und hat

[01:05:44] eben zwischen

[01:05:45] Brechtstücken

[01:05:46] und seinem

[01:05:46] eigenen Film

[01:05:47] den er als

[01:05:47] Regisseur

[01:05:47] gemacht hat

[01:05:48] der verlorene

[01:05:49] unglaublich

[01:05:50] tolle

[01:05:51] Menschentypus

[01:05:52] erfunden

[01:05:52] es ist ein

[01:05:53] Lore hat für mich

[01:05:54] einen

[01:05:55] Typus

[01:05:56] Mensch erfunden

[01:05:56] und ich war

[01:05:57] sehr stolz

[01:05:58] und froh

[01:05:59] als wir das

[01:06:00] Buch über

[01:06:00] ihn im

[01:06:00] Filmmuseum

[01:06:01] gemacht haben

[01:06:01] hat Elfriede

[01:06:02] Jelinek zugesagt

[01:06:03] einen Aufsatz

[01:06:04] über Lore

[01:06:04] zu schreiben

[01:06:05] und da

[01:06:06] steuert sie

[01:06:06] auch genau

[01:06:07] diese Punkte

[01:06:07] an

[01:06:08] sie nennt

[01:06:08] den

[01:06:08] der Joker

[01:06:09] also er

[01:06:09] hat jetzt

[01:06:10] nichts mit

[01:06:10] dem

[01:06:11] Joker

[01:06:11] Filmen zu tun

[01:06:12] aber es ist

[01:06:13] ein bestimmter

[01:06:14] Typus

[01:06:14] Mensch

[01:06:14] wenn man so will

[01:06:15] ein Verlierender

[01:06:16] der die

[01:06:18] wesentlichen

[01:06:18] zeitgeschichtlichen

[01:06:20] Tragödien

[01:06:21] und Ströme

[01:06:22] des 20.

[01:06:23] Jahrhunderts

[01:06:23] irgendwie kreuzt

[01:06:24] auf die

[01:06:24] verschiedensten

[01:06:25] Arten und

[01:06:25] Weisen

[01:06:26] und der

[01:06:27] das hergeben

[01:06:28] würde

[01:06:28] wahrscheinlich

[01:06:29] in derselben

[01:06:30] Art

[01:06:30] wie ich das

[01:06:31] jetzt mit

[01:06:31] dem Fonda

[01:06:32] versucht habe

[01:06:32] auch noch einmal

[01:06:34] auszuprobieren

[01:06:34] wie gesagt

[01:06:35] es ist überhaupt

[01:06:36] kein Projekt

[01:06:36] von mir

[01:06:37] aber

[01:06:38] die ehrliche

[01:06:39] Antwort wäre

[01:06:39] das

[01:06:40] wenn es eine

[01:06:40] kinofilm

[01:06:41] bezogene

[01:06:42] Person

[01:06:42] sein

[01:06:43] solle

[01:06:44] und wenn

[01:06:45] das aufs

[01:06:45] 20.

[01:06:46] Jahrhundert

[01:06:46] beschränken

[01:06:47] könnte

[01:06:47] dann glaube ich

[01:06:48] dass

[01:06:48] Lore

[01:06:48] der wäre

[01:06:49] den ich

[01:06:49] mir da

[01:06:49] aussuchen

[01:06:50] würde

[01:06:51] Spannend

[01:06:52] vielen Dank

[01:06:52] für die Zeit

[01:06:53] vielen Dank

[01:06:53] für die Expertise

[01:06:54] toll toll toll toll

[01:06:55] für den Kinostart

[01:06:56] Kleine Aufforderung

[01:06:57] zum Schluss

[01:06:57] an alle

[01:06:58] Zuhörenden

[01:06:58] wenn sie eine

[01:06:59] nicht trockene

[01:07:00] Geschichtslektion

[01:07:01] erleben wollt

[01:07:02] und wenn es

[01:07:03] ihr

[01:07:03] einen der

[01:07:04] spannendsten

[01:07:05] Essayfilme

[01:07:05] die es

[01:07:06] wahrscheinlich

[01:07:06] jemals gab

[01:07:07] über

[01:07:07] die USA

[01:07:08] sehen

[01:07:09] wollt

[01:07:09] dann

[01:07:09] schaut es euch

[01:07:10] Henry

[01:07:11] Fonda

[01:07:11] for

[01:07:11] President

[01:07:12] an

[01:07:12] im Kino

[01:07:13] danke

[01:07:14] Alex

[01:07:15] danke

[01:07:16] für die Einladung

[01:07:18] 365

[01:07:19] ein Angebot

[01:07:20] von VSOM

[01:07:21] dem Verein

[01:07:22] zur Förderung

[01:07:23] eines selbstbestimmten

[01:07:24] Umgangs mit Medien

[01:07:25] hergestellt von

[01:07:26] Inspiris

[01:07:27] Medienproduktion

[01:07:27] falls sie die Arbeit

[01:07:29] von VSOM

[01:07:30] und diesen Podcast

[01:07:31] unterstützen möchten

[01:07:32] dann abonnieren

[01:07:33] sie 365

[01:07:33] auf allen

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[01:07:36] wie Spotify

[01:07:37] Castbox

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[01:07:39] und überall

[01:07:40] wo es Podcasts

[01:07:41] sonst gibt

[01:07:42] der Verein

[01:07:43] zur Förderung

[01:07:44] eines selbstbestimmten

[01:07:45] Umgangs mit Medien

[01:07:46] finanziert seine Aktivitäten

[01:07:48] durch Mitgliedsbeiträge

[01:07:49] und Spenden

[01:07:49] falls ihnen

[01:07:50] Medienbildung

[01:07:51] und Demokratie

[01:07:52] auch ein Anliegen sind

[01:07:53] dann freuen wir uns

[01:07:54] wenn sie uns mit einer Spende

[01:07:55] unterstützen möchten

[01:07:56] dazu finden sie

[01:07:58] Informationen

[01:07:58] auf der Webseite

[01:07:59] www.vsum.tv

[01:08:02] in diesem Sinne

[01:08:03] bis morgen

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