Alexander Gänsdorfer ist Co-Gründer von NEOH.
NEOH stellt Schokoriegel und andere Produkte ohne Zucker her. Auf der Homepage von NEOH heißt es dazu, diese halten den Blutzuckerspiegel flach und enthalten einen hohen Anteil an Ballaststoffen aus pflanzlicher Herkunft. Vor allem aber ist Alex Gänsdorfer außerdem verantwortlich für die Österreich Sektion des Courage Club, der seit 2024 die „mental health days" tatkräftig unterstützt.
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Redaktion & Moderation: Golli Marboe, Gestaltung & Produktion: Iris Haschek, Schnitt: Caritas Koren, Musik: Michael Pogo Kreiner
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In diesem Sinne; bis Morgen.
[00:00:09] Alexander Gänsdorfer ist Co-Gründer von NEO. NEO stellt Schokoriegel und andere Produkte ohne Zucker her. Auf der Homepage von NEO heißt es dazu, diese halten den Blutzuckerspiegel flach und enthalten einen hohen Anteil an Ballaststoffen aus pflanzlicher Herkunft.
[00:00:26] Vor allem aber ist Alex Gänsdorfer außerdem verantwortlich für die Österreich-Sektion des Courage-Club, der seit 2024 den Mental Health Test tatkräftig unterstützt. Heute bei 365 und bei Mental Health Radio. Alexander Gänsdorfer. Alex Gänsdorfer, was hat Zucker mit mentaler Gesundheit zu tun?
[00:00:51] Zucker macht uns im Kopf träge. Und ich sage, ein träger Geist führt zu einem trägen Körper und führt zu einer kleinen Teufelsspirale, würde ich jetzt mal sagen. Und Zucker per se ist etwas extrem Wichtiges. Unsere Zellen brauchen Zucker. Es geht um die Dosis. Und wenn man sich einfach die Lebensmittel so anschaut, die man heute im Supermarkt findet, wo in Wurst Zucker drinnen ist, in jedem Tiefkühlprodukt etc., dann ist es einfach das Problem, dass wir zu viel Zucker essen.
[00:01:18] Und wir lassen leider den Gegenspieler aus, nämlich die Ballaststoffe, die den Blutzucker natürlich regulieren. Die Natur hat es uns vorgemacht. Jedes Obst hat nicht nur Zucker, sondern eben auch ausreichend Ballaststoffe, um den Blutzucker in einem normalen Pegel zu halten. Ich glaube, dieser normale Pegel ist uns ein bisschen abhandeln gekommen. Auch beim mentalen Wohlbefinden ist uns das abhanden gekommen. Und jetzt unterstützt ihr die Mental Health Days. Konkret Club Courage, wie wir in Österreich sagen, oder Club Courage?
[00:01:49] Genau, der Courage Club, so wie wir in Österreich sagen, ist 2020 von Dr. Ben Gale gegründet worden. Er war viele Jahre bei Ärzte ohne Grenzen und hat dort sein chirurgisches Know-how eingebracht und hat dann 2020 eben beschlossen, seinen eigenen Club zu gründen, seinen eigenen Verein. Den Courage Club, weil der ja auch international agiert hat und noch immer agiert.
[00:02:13] Das heißt, es gibt zwei Sektionen. Der eine kümmert sich um Kindergesundheit im Ausland. Da gab es ein Projekt in Indien und in Südafrika, ein laufendes Projekt. Und es gibt die Sektion Österreich, die sich um die mentale Gesundheit von Kindern kümmert, wo wir eben unser erstes Projekt mit euch, mit den Mental Health Days, supporten dürfen, wo es um Prävention geht. Und einige weitere Projektideen sollen dieses Jahr ins Rennen geschickt werden.
[00:02:41] Die Prävention, das trifft sich ja auch mit dem Produkt, für das der Alexander Gensdorfer auch steht, mit NEO, weil da geht es um die Vermeidung von diesem Zucker, den wir vorhin schon angesprochen haben. Absolut richtig. Prävention ist immer, wenn es um Gesundheit geht, egal ob physisch oder psychisch, das beste Mittel. Jeder weiß, zum Beispiel Zahnarzt, die Mondhygiene, die ist schnell erledigt, kostet nicht viel, aber wenn es dann mal wirklich zwickt und zwackt und zur Wurzelbehandlung geht,
[00:03:09] dann wird es meist nicht nur teuer, sondern auch schmerzhaft und so ist es eben auch mit der mentalen Gesundheit. Wenn ich rechtzeitig weiß, wohin ich mich wenden kann, wenn es mir mal schlecht geht, dann ist viel Schaden abgewandt. Und deswegen finden wir dieses Projekt so herausragend, weil wir mit unseren Neoprodukten ja, wir alle sind Familienväter, nicht nur auch etwas gemacht haben aus Eigeninteresse, dass Kinder, die intrinsisch gern Süßes haben, auch etwas bekommen, das gesundheitsfördernd ist und nicht schädigend.
[00:03:39] Und genauso sehen wir das bei den Mental Health Days. Hier kann man proaktiv die mentale Gesundheit fördern und unterstützen. Ihr supportet sozusagen die Kinder zum Mitmachen, zum offen darüber reden und diskutieren, auch über die mentale Gesundheit, dass das kein Tabuthema ist. Und das passt perfekt zusammen. Jetzt natürlich die Frage, wer finanziert euch? Woher habt ihr überhaupt Geld, dass ihr uns dann auch noch was geben könnt? Ja, wir sind noch ein sehr junger Verein, auch wenn es ihn fünf Jahre gibt.
[00:04:08] Und tatsächlich ist ein großer Teil der Spenden Privatspenden. Also wir haben so Abos, die man abschließen kann. Wir haben aber jetzt auch seit letztem Jahr begonnen über sehr imposante Events. Wir haben meinen Stellvertreter, der Matthias Goethe, ist ein Strongman, ein sehr bekannter, der bekannteste Österreichs und einer der bekanntesten in Europa, weil er sehr medienwirksame Spektakel macht, so wie letztes Jahr zum Beispiel beim Tag des Sports.
[00:04:34] Auch wiederum sehr passend psychische Gesundheit und physische Gesundheit wird massiv durch Sport gefördert. Zum Beispiel hat er einen Skoda Enyaq in die Höhe gewuchtet mit seiner Muskelkraft und innerhalb dieser Aktion wurde Geld gespendet für den Courage Club. Und so handeln wir uns von Projekt zu Projekt nach vorne und haben heuer stark im Fokus auch Firmen anzubordnen, die uns weiter unterstützen bei der Reise des Courage Clubs.
[00:05:01] Der Courage Club ist sozusagen ein Geldorganisationsclub für Initiativen, die es gibt. Ja, also wir sind alle Jungväter in diesem Verein, die ganz klar das Kindeswohl an oberster Stelle setzen. Also das heißt, der Courage Club setzt sich für psychische, aber auch physische Gesundheit von Kindern ein, im In- und im Ausland. Und wir sehen das gerade in Zeiten wie diesen, wo es von Problemen quasi nicht genug gibt,
[00:05:30] dass das einfach immer mehr die zarteren Seelen belastet. Und deswegen kann es nicht genug Unterstützung und Hilfe geben, gerade für unsere jüngsten und wichtigsten Mitglieder der Gesellschaft, denn das ist unsere Zukunft. Und dieser Zukunft haben wir uns verpflichtet und deswegen wollen wir unterstützen, wo es geht. Und ja, in erster Linie geht es darum, Geld zu sammeln und dann auch in sinnvolle Projekte und Bahnen zu lenken. Heute bei 365, Alex Genstorfer.
[00:06:00] Wir dürfen ja mit dem Mental Health Days konkret in Schulen aktiv sein, nachdem wir das Projekt vorgestellt haben, mit den Bildungsdirektionen abgestimmt und eben auch mit unserem wissenschaftlichen Beirat. Jetzt bin ich sehr unschuldig, nach vielen Jahrzehnten, seit meiner Schulzeit, wieder in die Schulen gekommen. Und ich muss offen gestehen, ich war sehr irritiert davon, dass sich die, wenn es welche gibt, Schulbuffets überhaupt nicht verändert haben, seit damals.
[00:06:28] Wie kann denn das eigentlich sein? Weil die Bewusstseinsbildung, die gibt es doch jetzt schon seit Generationen. Dass wir sagen, gesunde Ernährung hat auch was mit einer gesunden Seele zu tun. Wie geht das? Warum ist das so? Wieso gibt es dort immer noch Leberkässemmeln und Pizzaschnitten? Ja, lustig, dass du das sagst. Mein Sohn hat jetzt zum Tennisspielen begonnen und ich bin an dem Platz zurückgekehrt, wo ich selbst zu Tennisspielen begonnen habe vor 40 Jahren. Und genau das gleiche Erlebnis.
[00:06:56] Das Buffet schaut eins zu eins genauso aus wie damals. Warum das so ist, ist mir unverständlich. Es ist wahrscheinlich dann irgendwann, glaubt man, das gehört so, dass auch im Restaurant auf der Speisekarte die Spaghetti, die Chick-McNuggets, der Schnitzel und sonstige Ungesundheiten oben stehen. Den Kindern sollte tatsächlich etwas angeboten werden, was dem Lernen förderlich ist. Und alles, was sozusagen den Darmtrakt so dermaßen beschäftigt,
[00:07:25] dass Blut aus dem Gehirn gesogen wird, ist sicher nicht der richtige Weg. Und deswegen sollte man schauen, was denn Lebensmittel sind, die dem Lernen förderlich sind. Und da kommt man dann sehr schnell zu gesünderen Produkten. Und diese sollten eigentlich in Schulen angeboten werden. Und die paar Cent, was ein gesünderes Produkt mehr kostet als ein ungesundes, die sollten gut investiert sein in der Regel. Da kommen wir immer gleich zu dem Thema, warum muss man denn verzichten, damit es einem besser geht. Also da gibt es ja unglaublich viele Klischees.
[00:07:53] Wir kennen es in vielen gesellschaftspolitischen Bereichen. Und bei der Ernährung gilt das genauso. Die Kinder empfinden das Gesunde vermeintlich als Pflicht und nicht als Vergnügen. Und da hakt ihr ja mit Neo ein bisschen ein, oder? Absolut richtig. Vor 10, 20 Jahren war das vegetarische Essen auch noch als ungenießbar abgestempelt. Mittlerweile weiß man, dass man auch Gemüse würzen kann. Es gibt hervorragende Küche, vegan, vegetarisch.
[00:08:19] Und genauso haben wir gesagt, es kann ja nicht sein, dass zuckerfreie Schokolade schrecklich schmecken muss, so wie das meistens der Fall ist. Und haben uns einfach als Ziel gesetzt, mindestens ebenbürtige, gute Schokolade zu produzieren, die eben ohne Palmöl, ohne Zucker, ohne Konservierungsstoffe auskommt und trotzdem das gleiche Geschmacksempfinden mit sich bringt und das gleiche Lustempfinden, wenn man es dann letztendlich genießt.
[00:08:44] Da kommt aber was Wichtiges jetzt dazu, weil man hat ja auch bei Cola Zero und bei anderen Süßstoffen immer wieder versucht, den Zucker rauszukriegen, dann aber den Blutzuckerspiegel im Körper durcheinandergebracht und es ist Heißhunger entstanden und es hat nicht nur nichts genützt, um abzunehmen, sondern es war auch nicht gesund, weil man nachher dann erst recht mehr gegessen hat. Das versucht ihr ja anders zu lösen, wenn ich es richtig verstanden habe. Genau richtig. Also wir machen Studien, wir schauen uns sehr tief im Detail an,
[00:09:13] ob unser Zuckerersatz nicht nur gut schmeckt, sondern ob er auch gesundheitlich wirklich etwas Positives beiträgt. Und da haben wir zum Beispiel mit der Medizinischen Universität Wien eine Studie gemacht, eine klinische zum Thema Auswirkungen auf den Blutzuckern, die hat eben gezeigt, dass Zero Plus, unser Zuckerersatz, den wir bei Neo verwenden, keine Auswirkung oder so gut wie keine Auswirkungen auf den Blutzuckern hat, auf Insulin hat oder auch C-Peptid. Und aktuell machen wir auch eine Studie zum Thema Darmmikrobiom,
[00:09:41] weil es gibt ja viele Zuckerersatzstoffe, die in Verruf geraten sind oder auch zu Recht in Verruf geraten sind, gesundheitsschädlich zu sein. Und da wollen wir eben auch den Beweis antreten, dass unser Zuckerersatz nicht nur nicht gesundheitsschädlich ist, sondern gesundheitsfördernd ist, nämlich für die Darmkultur. Und das sind Ballaststoffe, wie man weiß, sind gesund. Laut WHO essen wir zu wenig Ballaststoffe, dafür zu viel Zucker. Und Ballaststoffe nähern unsere Darmbakterien. Und diese Darmbakterien, diese drei Kilo Darmbakterien, die wir im Dickdown mit uns herumtragen,
[00:10:09] die zersetzen viele Nährstoffe wiederum in Mikronährstoffe, Spurenelemente, Vitamine, die wir sonst nicht aufnehmen könnten. Deswegen müssen wir die regelmäßig füttern. Im schlimmsten Fall beginnen die vielleicht sogar dann die Darmwände anzuknabbern und man bekommt Leaky Gart etc. Das ist das Wichtige, es ist tatsächlich eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Ballaststoffe. Und das bieten wir mit unseren Neoprodukten. Das heißt, da sind gesundheitsfördernde Ballaststoffe drinnen, die auch prebiotisch sind teilweise.
[00:10:37] Das heißt, die positiven Darmkulturen ernähren. Und warum ist das bis jetzt nicht so gewesen? Ich glaube, die Industrie, in der wir leben, investiert vielmehr in Marketing, in wie kann ich den Kunden sozusagen suggerieren, dass er dieses Produkt braucht, anstatt wirklich wissenschaftlich zu erforschen, was denn das Produkt auch wirklich mit den Menschen macht. Das ist leider ein bisschen zu kurz gekommen. Und ich hoffe, dass wir dann ein Vorreiter sein können oder ein Vorzeigebeispiel, dem auch andere Unternehmen folgen.
[00:11:07] Eine irgendwie total blöde, aber naive Frage. Warum ist da bisher niemand draufgekommen? Coca-Cola ist doch ein Mörderunternehmen. Die werden doch forschen. Die werden doch auch wissenschaftliche Abteilungen haben. Coca-Cola als Beispiel. Auf Coca-Cola kann ich jetzt per se nicht eingehen. Dazu kenne ich den Konzern nicht. Die forschen sicher auch viel. Und wir sehen aber dennoch, wir verkaufen Zero Plus jetzt auch in der B2B, in der Industrie. Das heißt, verkaufen das großen Konzernen.
[00:11:34] Und wir sehen dann häufig doch, dass das Thema Auswirkungen auf Blutzucker gar nicht richtig betrachtet wurde. Und dass gewisse Parameter der Gesundheit auch in der Produktentwicklung keine große Rolle gespielt haben. Das liegt vielleicht daran, dass einfach die Prioritäten anders gesetzt wurden. Ich glaube aber dennoch, dass gerade jetzt in einer Gesellschaft, wo die jungen Konsumenten zu sehr mündigen Konsumenten erzogen werden, die haben viele Möglichkeiten.
[00:12:01] Man kann heute Chat-GPT fragen, ist diese Firma gut oder schlecht? Und man bekommt da relativ rasch sehr viele Antworten mit Quellen. Ich kann mich erkundigen, wie geht eine Firma mit den Mitarbeitern um? Ich kann mir anschauen in Nachhaltigkeitsberichten, wie geht eine Firma mit der Umwelt um? Ich kann Influencern folgen, die mir erklären, wie die Nährstoffe, Inhaltsstoffe zu deuten sind. Das heißt, ich habe viel mehr Möglichkeiten, mir ein eigenes Bild zu machen. Und ich glaube, dass diese bewusste Kaufentscheidung die Kaufentscheidung der Zukunft sein wird.
[00:12:31] Und deswegen müssen dann auch die Unternehmen, die überleben wollen, sich damit dann auseinandersetzen. Es sei hier erwähnt, Coca-Cola ist nur Pass pro Toto, weil es mir halt so in den Sinn kommt. Und weil da ja auch die Produkte besonders erfolgreich waren, die sogenannten Zuckerleinprodukte. Apropos besonders erfolgreich. Muss man den eigenen Geschmack trainieren? Muss man üben, anders essen zu lernen? Ist das auch etwas, was wir in unserer Erziehung mit aufnehmen sollten?
[00:12:58] Oder ist jetzt eure Annäherung an das Süße einfach nur ein Ersatz für die althergebrachte Schokolade oder für das althergebrachte Süßungsmittel? Also wir und ich persönlich auch vertreten die Meinung, dass nicht nur die Kaufentscheidung bewusst gemacht gehört, sondern auch der Konsum bewusst gemacht wird. Und das zeigt sehr beispielhaft in der Genussübung. Man kann, wenn man bewusst genießt, viel mehr aus jeden Bissen rausholen.
[00:13:27] Das ist so ein bisschen die Botschaft. Und Essen sollte immer etwas sein, das uns auf der einen Seite nähert, nämlich körperlich, aber natürlich auch die Seele nähert. Es soll gut schmecken. Und es soll nie ein Ersatzprodukt werden für fehlende Zuneigung, für Tristesse, Fadiness, was auch immer. Es sollte zielgerichtet eingesetzt werden, wofür es gemacht ist.
[00:13:54] Und ich glaube, wenn man das bewusste Essen frönt, glaube ich, dann wird man immer in einem gesunden Körper leben, weil man sehr schnell spürt auch, der Körper gibt ja auch Feedback, was tut einem gut, was tut einem nicht gut. Und dieses Körperbewusstsein, das ist uns ein bisschen abhandengekommen und das kann man mit bewusstem Essen sehr wohl wieder zurückgewinnen. Welche Rolle, der Alex Genstorff hat schon betont, bei euch sind viele Väter im Verein, sollen denn die Eltern die Erziehungsberechtigten spielen?
[00:14:20] Ich glaube, es ist wichtig, Kindern gerade in den ersten Jahren möglichst viel an Nahrungsmitteln zu präsentieren, dass die einfach wirklich erstens mal rundum versorgt sind von Nährstoffen und sich so auch ein Bild machen können, was ihnen gut schmeckt. Und ich glaube, die Neugier, etwas Neues auszuprobieren, das ist das, was sehr häufig abhanden kommt. Aber es ist auch kein Wunder, wenn ich immer das Schnitzel, die Chicken McNuggets und die Spaghetti Bolognese auf der Karte sehe,
[00:14:48] wenn ich immer das Gleiche sehe und immer das Gleiche einkonditioniert bekomme. Und da geht es ja wirklich um Konditionierung, dann ist es ja kein Wunder, wenn die Kinder dann auch immer das verlangen. Ich glaube, die Vielfalt macht es aus. Es gibt so viele gesunde und gute Lebensmittel. Einfach mal viel ausprobieren und den Teller möglichst bunt halten. Und so werden die Kinder auch immer experimentierfreudig beim Essen bleiben.
[00:15:18] Vielleicht auch interessant für Sie das Gespräch mit Paul Plena, Nummer 899. Mental Health Days können ein Eisbrecher sein. Oder das Gespräch mit einem anderen Studienautor der Mental Health Days Studie 24 mit Tobias Dienlin, Folge 272. Vielen ist gar nicht bewusst, dass YouTuber ein Millionenpublikum erreichen. Und dann noch ein dritter Tipp, der Podcast mit Caro Tschulen. Caroline Tschulen ist Geschäftsführerin der Kinderliga, Folge 744.
[00:15:49] Jetzt haben wir schon über Marketing gesprochen. Jetzt ist Neo durchaus auch sehr erfolgreich im Marketing, besonders auf Social Media. Und meine Kinder beispielsweise kennen eure Produkte durch die Adressierung über die sozialen Netzwerke. Die sozialen Netzwerke sind mindestens so in der Diskussion rund um Abhängigkeiten wie Zucker. Wie verhält man sich da als Unternehmer, als Unternehmerin?
[00:16:12] Ihr wollt eine Sucht zurückdrängen und benutzt ein anderes Suchtmittel, um das an den Mann, an die Frau, an das Kind zu bringen?
[00:16:50] Und was hat denn da überhaupt darüber zu sagen? Welche Kompetenz? Und wir versuchen zumindest in diesem Scroll-Alltag positive Momente zu etablieren. Das heißt, unsere Werbung, wie gesagt, ist nicht belehrend, sondern die soll einfach entertainen und letztlich dann vielleicht zu bewussteren Kaufentscheidungen führen. Also der Umgang mit sozialen Medien ist eigentlich relativ vergleichbar dem Umgang mit süßen Dingen. Es bräuchte Regeln, damit man bewusst entscheidet, was konsumiert man wann.
[00:17:18] Freiwillig gewählte Regeln, Bewusstsein. Also ich bin jetzt nicht ein Fan davon, Verbote irgendwie auszusprechen. Ich glaube, Verbote können auch das Gegenteil bewirken. Ich glaube, am Ende des Tages muss der Konsument ein Mündiger sein, der alle Informationen zur Verfügung hat. Ich glaube aber dennoch, dass es da oder dort vielleicht Bandbreiten an Regelungen geben sollte, wenn man mit Gewissheit weiß, dass gewisse Dinge eine hohe Suchtgefahr auslösen können
[00:17:45] oder vielleicht einfach auch gesundheitsschädigend sind in den Maßen, wie sie angeboten werden. Dann muss man das überdenken. Da ist aber die Regierung gefragt und ich denke, dass da auch in den nächsten Jahren Änderungen kommen werden auf EU-Ebene. Aber auch auf nationaler Ebene. Wie unterscheidet sich denn da Europa überhaupt vom internationalen Markt? Hier haben wir wahrscheinlich Regeln, auch im Umgang mit eurem Produkt. Wie ist das am internationalen Markt? Habt ihr da schon vorgefühlt? Sehr unterschiedlich.
[00:18:12] Also wir sind ja momentan noch sehr stark in der Dach-Igion unterwegs. Österreich, Deutschland, das ist durchaus sehr ähnlich und vergleichbar. In anderen Ländern, in Amerika beispielsweise, wo wir auch eine Niederlassung haben, ist die Lebensmittelregulierungsbehörde etwas toleranter und deswegen sind die Lebensmittel dort auch durchaus mit mehr Chemie und mehr Pestiziden und so weiter versehen. Also da geht es uns in Europa eigentlich ganz gut im Vergleich dazu.
[00:18:41] Dann kehren wir noch einmal zum Courage Club zurück. Welche anderen Projekte, vorhin schon ein paar gehört, im internationalen Bereich unterstützt ihr denn noch? Ja, also Dr. Ben Gehl hat begonnen in Indien. Dort gab es rekonstruktive Maßnahmen bei Kindern, die beispielsweise Brandverletzungen hatten etc. und wo er mit seinem mutigen, deswegen auch Courage Club Engagement, wirklich viel bewirken konnte.
[00:19:10] Da geht es um plastische Chirurgie. Da geht es um plastische Chirurgie. Da geht es darum, auf kreative Art und Weise zum Beispiel ein Augenlid zu ersetzen und so eine Blindheit abzuwenden etc. Also da sind einige wichtige Operationen vorgenommen worden. Letztes Jahr wurde in Afrika, in Kranzhöck, ein kleines Areal zugekauft, wo man eben Müttern und Kindern Schutz geboten hat, mit Suppenküche, mit Verpflegung, aber auch mit lokalen Vereinen wie den Green Panthers,
[00:19:39] die zum Beispiel auf Kindesmissbrauch spezialisiert sind, die dann eben so eine Abwicklung von diesen Fällen auch vorgenommen haben, dass die Kinder beispielsweise dann nicht stundenlang in einen Polizeiauto wohin gebracht werden mussten und vernommen werden mussten, sondern dass das alles vor Ort geschehen konnte etc. Also das ist das, was letztes Jahr passiert ist. Da hat sich leider die politische Lage nun ein bisschen verändert. Das heißt, das muss jetzt nochmal evaluiert werden, wie es auch dort weitergeht. Ist nicht immer einfach. Also nicht nur in Österreich gibt es politisch turbulente Zeiten, sondern auch in anderen Ländern.
[00:20:07] Und da muss man immer schauen, wie man das weiter aufsetzt. Und in Österreich haben wir vor, einen kleinen Erlebnisbauernhof ins Leben zu rufen, wo wir Kindern Therapieangebote vermitteln wollen, die psychisch belastet sind. Und da geht es darum, beispielsweise von tiergestützter Therapie, von Musik- und Klangschallentherapie über Bewegungstherapie bis hin zu EMDR
[00:20:34] und vielen anderen Therapieformen, die auf sehr spielerische Art und Weise rüberkommen und nicht so viel Ernstlichkeit vermitteln, sondern wo man einfach den Kindern auf sehr leichte Art und Weise helfen kann in einem schönen Ambiente. Da sind wir gerade auf der Suche nach alten Unterkünften an einem Bauernhof, die man renovieren kann. Wir sind jetzt gerade in der Projekte-Evaluierungsphase und werden dann demnächst hoffentlich noch im Q1 mit einem schönen Konzept auf Spendensuche gehen.
[00:21:03] Da seid ihr also dann nach der Prävention auch schon in der konkreten Betreuung und Therapiesituation? Genau. Also da sind wir dann in der Intervention, wenn man so möchte. Leider auch das etwas, was notwendig ist. Und deswegen diese zwei Bereiche in Österreich, wo man sagt, die Prävention, die mit euch immer weiter voranschreitet in Österreich und aber dann auch eben, wenn es mal passiert ist, dass man auch hier ein Angebot liefern kann. Das ist das, wofür wir arbeiten und hoffentlich bald schon
[00:21:32] auch auf beiden Projekten viele, viele tolle Erfolge erzielt haben. Trotzdem noch ein Postscriptum, auch wenn das schon wie ein schönes Schlusswort geklungen hat. Wir haben im Zucker begonnen. Wie schaut denn die Vision aus? 2030 ist gar nicht mehr so weit hin. Wir haben mit der Mental Health Test ja das Ziel, im Jahr 2030 in allen Schulen Österreichs der Sekundarstufe 1 und 2 mit der Mental Health Test zu sein. Wie ist denn das mit dem Zuckerverständnis im Jahr 2030?
[00:21:58] Kann sich in so vermeintlich kurzer Zeit das Bewusstsein der Bevölkerung und vor allem auch der Familien verändern? Wie ist da eure Einschätzung? Also wir sind ganz fest davon überzeugt, dass wir irgendwann da sitzen werden und uns wundern, wie beim Rauchen. Kannst du dich noch erinnern? Früher hat man im Flugzeug, im Theater, im Kino, überall rauchen dürfen. Unvorstellbar heute. Ähnlich unvorstellbar wird es sein, wie viel Zucker denn in den Produkten damals war.
[00:22:26] Ich hoffe, dass wir 2030 da sitzen und uns sehr stark darüber wundern werden. Danke für die Zeit, danke für die Expertise. Danke für die Einladung. 365. Ein Angebot von VSOM, dem Verein zur Förderung eines selbstbestimmten Umgangs mit Medien. Hergestellt von Inspiris Medienproduktion. Falls Sie die Arbeit von VSOM und diesen Podcast unterstützen möchten,
[00:22:49] dann abonnieren Sie 365 auf allen Podcast-Plattformen wie Spotify, Castbox, iTunes oder Soundcloud und überall, wo es Podcasts sonst gibt. Der Verein zur Förderung eines selbstbestimmten Umgangs mit Medien finanziert seine Aktivitäten durch Mitgliedsbeiträge und Spenden. Falls Ihnen Medienbildung und Demokratie auch ein Anliegen sind, dann freuen wir uns, wenn Sie uns mit einer Spende unterstützen möchten. Dazu finden Sie Informationen auf der Webseite www.vsom.tv.
[00:23:19] In diesem Sinne, bis morgen.